"Der Ultra ist einfach cool"

Sonthofen – Der Allgäu Panorama Marathon setzt seinen Erfolgskurs fort. Auch heuer gingen rund 1300 Sportlerinnen und Sportler auf den drei Distanzen an den Start. Auf der Marathondistanz und beim Ultra Trail setzten sich die Lokalfavoriten aus dem Allgäu durch.
Nicht zuletzt beim Ultra Trail spielten die Allgäuer Sportler ihre Routine aus. Mathäus Jusczcak (Allgäu Outlet Raceteam) und Thomas Miksch (TV Kempten) hatten sich zunächst zurückgehalten und die „Jagd“ an der Spitze verwundert verfolgt. „Die waren bis Grasgehren richtig auf Rekordkurs“, kommentiert Miksch, am Ende Gesamtzweiter, den stürmischen Auftakt. Miksch und Jusczcak hatten dann ihre eihene Aufholjagd gestartet. Dabei profitierten sie auch davon , dass etliche Läufer, die im Laufe des Rennens „einbrachen“, eingeholt wurden und gute Platzierungen einbüßten. „Da haben etliche zu spät oder zu wenig getrunken“, erklärt Miksch das „Sterben“ der allzu Forschen. Für ihn, den alten Hasen, sei der diesjährige Utra Trail ein tolles Rennen gewesen; der zweite Platz in 6:44 Stunden ein Erfolg, auch wenn er seine persönliche Bestzeit nicht erreichen konnte. „Dieser Utra ist einfach cool...“ Zugute gekomen sei ihm die umfassende Streckenkenntnis. Er wisse, wo man besser laufe oder wo ein schneller Bergschritt auch genüge.
Für Miksch war der Tag der letzte große Test vor dem nächsten, noch größeren Wettkampf: am kommenden Samstag wird der Arzt zusammen mit Team-Partner Jörg Schreiber beim Transapline Run 2015 in Oberstdorf an den Start gehen – in achte Etappen geht es nach Sulden / Südtirol. „Jetzt erst mal die Beine hochlegen...“ beschreibt er seine weitere Vorbereitung auf das Ultra-Abenteuer.
Die überlegte Taktik zahlte sich nicht zuletzt auch für Mathäus Jusczcak aus. Wie Miksch ging er eher verhalten ins Rennen über fast 70 Kilometer mit 3000 Höhenmetern. Auch ihn habe das hohe Anfangstempo der Spitzengruppe verwundert. „So nach und nach habe ich Platz um Platz gutgemacht.“ Als er dann von Bekannten an der Strecke erfahren habe, dass „nach hinten viel Luft“ sei auf die Verfolger, habe er den Lauf dann entspannt fortgesetzt und das Ziel am Wonnemar nach 6:38 Stunden erreicht. So entspannt, dass dass er auf der Zielgeraden seine Kinder Leon und Emelie begrüßen konnte, die ihren Papa stolz auf den letzten Metern des Ultra Trail begleiteten.
Selbst nicht recht glauben konnte Alice Pulfer vom TV Immenstadt den Coup, den sie mit einem hervorragenden Platz 2 beim Marathon landete. „Ich kann mir das nicht erklären“, kommentiert die 40-Jährige ihre Leistungsexplosion. Im Vorjahr hatte sie noch genau eine halbe Stunde länger benötigt. „Es lief fast wie von alleine...“, beschreibt sie ihren persönlichen Rekordlauf in 3:53 Stunden - nur drei Minuten hinter der Tagessiegerin Pamela Veith. tagesbestzeit bei den Männer lief Steffen Wittmann (Laufarena Allgäu) in 3:23 Stunden.
Der Boom beim Halbmarathon hält an: mit weit über 500 Meldungen verbuchten die Organisatoren Christian Feger und Axel Reusch erneut eine Steigerung der Teilnehmerzahl. Der Tagessieg ging an Clive Brown (TG Biberach) in 1:18 Stunden; bester Allgäuer war Stefan Lang (Allgäu Outlet Raceteam) als Neunter in 1:26 Stunden. „Ich war ein paar Tage erkältet – da geht heute nichts“, so Lang, der ebenfalls beim Transalpine Run an den Start geht.
Alle weiteren Ergebnisse unter www.allgaeu-panorama-marathon.de.
Josef Gutsmiedl