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Bayern: Arbeitslosenzahl steigt um 12.300

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Nürnberg - Die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat ist im Ferienmonat August um 12.300 auf 248.000 gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat einen neuen Höchststand erreicht.

Die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat ist zwar im Ferienmonat August um 12 300 auf 248 000 gestiegen. Insgesamt ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt aber weiterhin gut. Im Vergleich zum Vorjahr waren im August 40 100 Männer und Frauen weniger ohne Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreichte zuletzt (im Juni) mit mehr als 4,7 Millionen einen neuen Höchststand. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Arbeitslosenquote nahm im August im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 3,7 Prozent zu. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 4,3 Prozent gelegen.

Der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart, führte den leichten Anstieg auf die übliche Meldung vieler junger Menschen zurück, die die Schule oder ihre Ausbildung beendet haben. “Zudem werden in der Ferienzeit weniger Neueinstellungen vorgenommen“, erklärte Holtzwart. Der Anstieg im August sei saisonüblich, sei aber geringer ausgefallen als im Vorjahr. “Das unterstreicht die fortwährend positive Entwicklung auf dem bayerischen Arbeitsmarkt, die in allen Regierungsbezirken Bayerns branchenübergreifend spürbar ist“, betonte er.

Trotz der Ferienzeit ist die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsplätze im Vergleich zum Juli um 2100 auf knapp 30 800 gestiegen. Der Bestand an offenen Stellen erreichte mit fast 72 700 den höchsten Wert seit April 2002. “Die Nachfrage hat zwar an Dynamik verloren, befindet sich aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau“, betonte Holtzwart. Die positive Entwicklung sei in nahezu allen Wirtschaftsbereichen zu spüren, insbesondere aber im Bereich Verkehr und Logistik, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im verarbeitenden Gewerbe. So lag die Zahl der regulären Jobs mit 4 705 800 im Juni um fast 137 800 über dem Vorjahresniveau.

Die Unterbeschäftigung im Freistaat ist laut Holtzwart aber deutlich größer, als es die offizielle Erwerbslosenzahl von 248 000 ausweist. Hinzu kämen noch 121 700 Personen, die sich an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen, von Altersteilzeit Gebrauch machen sowie Selbstständige, die mit einem Gründungszuschuss gefördert werden.

Nach Einschätzung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Staatsregierung ist der Arbeitsmarkt in Bayern weiterhin in gut in Schuss. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) räumten am Mittwoch aber ein, dass sich die wirtschaftliche Dynamik abschwächt. “Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die sich eintrübende Konjunktur mittelfristig auf dem Arbeitsmarkt keine Spuren hinterlässt“, erklärte Brossardt.

Zeil warnte davor die erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt für selbstverständlich zu halten. “Der Aufschwung ist kein Selbstläufer“, betonte Zeil in einer Mitteilung. Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) appellierte an die Arbeitgeber, bei Neueinstellungen auch Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen.

dpa

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