Andrea Würtz hätte sich noch mehr Nachbesserungen gewünscht. Sie war im Frühjahr 2020 als Mitarbeiterin der Regierung von Oberbayern ans Miesbacher Landratsamt abgeordnet worden und hatte in den Heimen im Landkreis die Reihen-Testungen übernommen. In dieser Zeit hat sie in Schliersee eklatante Pflegemissstände beobachtet. Sie berichtet von völlig ausgehungerten und schlecht versorgten Senioren. Damals habe sie viele Berichte verschickt, sagt sie. Auch an die Regierung und die Heimaufsicht. Doch sie blieben ohne Konsequenzen, berichtet sie. Auch vom Gesundheitsausschuss hätte sie sich mehr Änderungswillen an dem bestehenden Kontrollsystem erhofft, sagt sie nach der Sitzung. Wenn bei 40 Kontrollen immer wieder Mängel festgestellt werden, müsse das schneller Folgen haben. Ein Schritt dafür wäre aus ihrer Sicht, die Heimaufsicht nicht mehr in den Landratsämtern anzusiedeln, sondern bei einer übergeordneten Stelle. Außerdem müsste das System so geändert werden, dass bei einem Trägerwechsel die Kontrollen nicht auf null gestellt werden, fordert sie.
In Schliersee hatten die Träger immer wieder gewechselt, Heimleitung und Personal blieben meist gleich – und die Zustände auch. Die Mängel, die bei Kontrollen festgestellt werden, gelten dann allerdings nicht als „wiederkehrend“. *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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