50 neue Notärzte fürs Allgäu

Kaufbeuren - Dieser Kurs könnte einigen Allgäuern das Leben retten: Knapp 50 Ärzte aus der Region haben sich beim „Allgäuer Notarzt-Kurs“ in Kaufbeuren zu Notfallmedizinern ausbilden lassen.
„Wir möchten mit unserer regionalen Ausbildung dafür sorgen, dass im Allgäu erst gar keine angespannte Personalsituation bei Notärzten entsteht“, betonen PD Dr. Bernd Hartmann und Dr. Joachim Klasen. Die beiden Chefärzte der Kaufbeurer Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Palliativmedizin verweisen auf den bundesweiten Personalmangel in der Notfallmedizin, der in vielen Gegenden zu Lücken in der Notarztversorgung führt. „Dem beugen wir hier vor“, erklären die Organisatoren des Kurses.
Am diesjährigen, 80-stündigen Notarztkurs nahmen knapp 50 Mediziner teil, darunter viele junge Ärzte. Der Lehrplan des insgesamt achttägigen Kurses richtete sich nach Vorgaben der Bundesärztekammer zur Ausbildung von Notfallmedizinern und wird von der Landesärztekammer als Weiterbildung anerkannt. Neben den Notfällen am Herzen und den Unfällen lag ein Schwerpunkt auf der Versorgung der Patienten im Team.
Großübung am Fliegerhorst Kaufbeuren
Sowohl der Landkreis Ostallgäu als auch die Stadt Kaufbeuren unterstützen die Kurse, da es sich um eine Maßnahme zur Sicherung der regionalen notärztlichen Situation handelt. Die von der Bayerischen Landesärztekammer zwingend vorgeschriebene Großübung zum Abschluss des Notarzt-Kurses wurde am letzten Sonntag auf dem Fliegerhorst in Kaufbeuren durchgeführt.

Heiko Hübner, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Allgäu, zeigte sich mit dem Ablauf sehr zufrieden. „Dank der hervorragenden Unterstützung durch die Verantwortlichen am Fliegerhorst fanden wir optimale Bedingungen vor.“ Die angehenden Notärzte müssen nun noch insgesamt 50 notärztliche Einsätze unter Aufsicht eines erfahrenen Kollegen absolvieren, bevor sie sich zur Prüfung bei der jeweiligen Landesärztekammer anmelden können.