Spaziergang unter dem See
Es gibt entlang des Lechs, von Forchach bis Schongau, Geschichten, die von einem Dorf erzählen, das für seinen Hochmut bestraft wurde und für alle Zeiten im Strudel des Lechs verborgen ist. Nur gelegentlich kommt es ans Licht oder ein Mensch findet den Zugang. Diese Geschichte hält sich seit vielen Jahren, doch mit dem Bau des Forggensees 1954 hat sie eine wahre Grundlage bekommen. Und immer im Winter kann man die Geschichte erleben.
Im Sommer, aufgestaut, ist der Forggensee ein Paradies für Wassersportler, Segler, Surfer, Schwimmer aber auch Angler und Naturfreunde. Im Winter aber, wenn die letzten Wasser aus dem See verschwinden, verwandelt sich die über 15 Quadratkilometer große Wasserfläche in eine Wüste, nur noch ein Fünftel ist von Wasser bedeckt, der Lech liegt wieder in seinem originalen Bett. Der Rest ist Ödnis. Doch wer sich die Zeit nimmt und genauer hinsieht, der taucht ein in die Geschichte. Wo sonst die Segelboote ihre Bahnen ziehen, legen Steine, Mauern und Baumstümpfe Zeugnis ab, dass hier schon vor dem Forggensee Leben war.