Gleich mit einem Überraschungsmoment startete das Konzert. Nur wenige Musiker fanden sich auf der eigentlichen Bühne im Orlandosaal der Stadthalle ein, ein Großteil spielte quasi vom Balkon aus auf die Besucher herab. Gespielt wurde ein Lied, das den Musikliebhabern unter den Germeringern gut bekannt sein müsste: Es war die Fanfare des Hauses. Ein Stück, welches der Dirigent des Hauptorchesters, Rick Peperkamp, 2019 zum 25-jährigen Jubiläum der Stadthalle komponierte und das seitdem vom Blechbläserensemble des SBO „Symphonic Brass“ gespielt wird.
Danach gab es einen Wechsel auf der Bühne. Das Jugendorchester unter der Leitung von Florian Kruse war nämlich am Zug. Gleich mit vier Stücken begeisterte das gut 25-köpfige Orchester das Publikum. Egal ob Flöte, Oboe, Saxophon, Posaune oder Horn, der 28-jährige Kruse hat die zehn bis 16-jährigen Musiker perfekt im Griff. Die Augen auf ihn – oder die Noten natürlich – gerichtet, spielten sie „Silver Creek Valley“ oder Klezmania“.
Direkt anschließend schritt, ganz imposant, das 60-köpfige Hauptorchester auf die Bühne. Auch hier wurde tief in der Liederkiste gekramt. Der Applaus des Publikums ist bei Stücken wie der Sinfonie Nr. 1 aus „Der Herr der Ringe“ oder der „Selection“ aus der „West Side Story“ ist kaum noch zu halten, gesteigert werden kann er nur noch durch den gebührenden Abschluss mit „Robin Hoods“ „Prince of Thieves“. Hierbei handelt es sich um ein Stück, so umschreibt es der Vorstand des Orchesters, welches in den vergangenen 20 Jahren immer wieder ins Programm aufgenommen wurde – ganz zum Vergnügen der Hornisten, wie es leicht ironisch heißt, immerhin müssen diese bei dem Stück Schwerstarbeit leisten.
Claudia Becker