Aktion Wunschbaum der Germeringer AWO geht in die dritte Runde

Germering – Ganz egal, ob es der Wunsch nach einem Hygieneprodukt wie einem Duschgel, ein Gutschein für den nächsten Friseurbesuch oder der gemeinsame Spaziergang ist, bei der Aktion Wunschbaum der Germeringer AWO kommen alle Senioren auf ihre Kosten. Der beste Beweis dafür sind die zahlreichen Geschenke, die in diesem Jahr kaum noch einen Platz unter dem Weihnachtsbaum finden.
140 Wünsche sind so in diesem Jahr zusammengekommen, erklären die Organisatorinnen Saskia Schon, Brit Hupp-Alter und Daniela Gohl der AWO. Auch die Schenkwilligen sind mehr geworden. Im Corona-Jahr werde noch ein Stück mehr an die bedürftigen Senioren gedacht, die ganz besonders unter der Einsamkeit des immer wieder auftretenden Lockdowns leiden. „Es ist toll, mit wie viel Lust und vor allem Herz die Germeringer die Wünsche abgeholt oder die Geschenke gebracht haben. Das hat sich auch gleich auf unsere Arbeit übertragen“, sagt Hupp-Alter.
In diesem Jahr lief alles etwas anders: Lange wurde im Vorfeld gehadert, ob und wie die Aktion in diesem Jahr überhaupt umgesetzt werden könne. Aber wie das Schicksal es so wollte, erzählt Schon, ergab sich ein freier Raum im Erdgeschoss des Zenja-Mehrgenerationenhauses. Kurzerhand wurde dieser zur Wunschbaumzentrale auserkoren, so war ein möglichst kontaktarmer Umgang mit den Schenkern möglich. Gerade, da das Zenja-Gebäude derzeit keinen Parteiverkehr zulässt. „Die Fensterdeko steuerten kurzerhand die Kinder der Einrichtung hinzu“, wie Schon sagt.
Die Art der Wünsche habe sich coronabedingt aber kaum verändert, die Klassiker wie der Besuch bei der Fußpflege oder das Duschgel seien immer dabei. „Es gab dieses Jahr weniger Zeitwünsche. Ein Spaziergang am See oder das Gassi gehen mit dem Hund wurden sich beispielsweise gewünscht. Man müsse aber natürlich auf die Kontaktbeschränkungen achten“, erklärt Gohl. Ansonsten wurde ein gebrauchtes Handy oder ein Laptop erbeten – oder auch der Kasten alkoholfreies Bier, Stofftiere und Blumen. „Die Senioren stammen hauptsächlich aus den ortsansässigen Senioren- und Pflegeheimen oder wurden von den Pflegediensten vermittelt. Auch einige private Wünsche waren dabei“, sagt Hupp-Alter. Im Vorfeld wurden die Flyer der Aktion in Germeringer Geschäften und Apotheken ausgelegt. Diese konnten dann ausgefüllt an die Zuständigen zurückgegeben werden. „Alles ganz anonym, wenn man dies wünscht“, so die drei Frauen. Manche Schenker haben gleich mehrere Wünsche vom Baum, der auch in diesem Jahr wieder eines Spende des Hagebaumarkts war, genommen.
Die unterschiedlichen Wunschbaum-Teams stellten sich auch allen Einrichtungen des Mehrgenerationenhauses zusammen. In verschiedenen Schichten wurden zunächst die Wünsche angenommen, an die Schenker ausgegeben und dann die Geschenke angenommen. Nun müssen die Geschenke noch ausgefahren werden, damit sie rechtzeitig vor dem Fest unter dem Baum liegen. „Das ist eine Aktion, von der wir auch profitieren. Es ist schön zu sehen, wie die Germeringer zusammenhalten und diese Stimmung überträgt sich auch auf uns“, meint Hupp-Alter.
Claudia Becker