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Anselm Bilgri Gastredner beim CSU-Neujahrsempfang in Gröbenzell - Früherer Cellerar der Abtei St. Bonifaz nun als Berater und Redner tätig

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Gröbenzells CSU-Ortsvorsitzender Dr. Tobias Huttenloher freute sich, Anselm Bilgri nach 2003 bereits zum zweiten Mal als Gastredner zum Neujahrs-Empfang begrüßen zu können. Foto: Dieter Metzler
Gröbenzells CSU-Ortsvorsitzender Dr. Tobias Huttenloher freute sich, Anselm Bilgri nach 2003 bereits zum zweiten Mal als Gastredner zum Neujahrs-Empfang begrüßen zu können. Foto: Dieter Metzler

Zum Abschluss seiner Ansprache anlässlich des Neujahrs-Empfangs der Gröbenzeller CSU gab Gastredner Anselm Bilgri den zahlreichen Besuchern eine einfache, undogmatische Lebensphilosophie mit auf den Weg: „die zehn Gebote der Gelassenheit“, die Lebensregeln von Papst Johannes XXIII. In der Hilaritas – heiteren Gelassenheit – sah die Antike bereits eine der wichtigsten Tugenden eines bewussten Lebens.

Zuvor ging der CSU-Ortsvorsitzende Dr. Tobias Huttenloher bei seiner Begrüßung auf den heftig entbrannten Streit in der Gemeinde ein, ob Gröbenzell nun Stadt werden oder Gemeinde bleiben solle. Seiner Meinung nach beruhe der Disput allein darauf, wer darüber entscheide. Die Auseinandersetzung habe positiv bewirkt, dass die CSU ihre Rolle neu überdenken und ihre Politik offener gestalten werde. Dieser Herausforderung wolle sich die CSU 2011 stellen, so Huttenloher. In den Mittelpunkt seiner „Gedanken zum Jahr 2011“ stellte der nach 2003 zum zweiten Mal als Gastredner eingeladene mehrfache Buchautor Bilgri, den Wertewandel in der Gesellschaft. Der 1980 vom heutigen Papst Benedikt XVI. zum Priester geweihte ehemalige Benediktiner-Abt leitete von 1986 an erfolgreich die Wirtschaftsbetriebe des Klosters Andechs. Im Jahr 2004 schied er aus dem Kloster aus und arbeitet seitdem als Berater und Redner in Fragen der Unternehmenskultur. Der mit der Wirtschaftkrise weltweit von den Politikern in Verbindung gebrachte Begriff des Werteverlustes sei nicht zutreffend, meinte Bilgri. Passender sei es, von einem Wertewandel zu sprechen. Man solle sich nicht fragen, was die Gesellschaft für einen tue, sondern, was man selbst für die Gesellschaft tue. Die Menschen haben sich schleichend von Pflicht und Soll entfernt und stellen das persönliche Erleben verstärkt in den Vordergrund. Bilgri wünschte sich mehr einen Mix aus den klassischen christlich abendländischen und modernen Werten. Man könne nicht vom Wasser predigen und selbst den Wein trinken. Das schwindende Vertrauen der Bevölkerung in die Politik könne nur durch aktives Hinhören, durch Demut, einen verstärkten Dialog und Bodenhaftung, sowie dem rechten Maß, sich anzupassen (Discretio), zurückgewonnen werden. Bilgri erinnerte die Anwesenden an die lateinische Übersetzung des Wortes Minister – dienen, das müsse in Zukunft viel mehr gelebt werden, das erwarte die Bevölkerung. Auch in diesem Jahr drohte das Gröbenzeller Bürgerhaus aus allen Nähten zu platzen. Nur wenigen Gästen stand ein Sitzplatz zur Verfügung. Selbst die Treppe zur Empore musste als Sitzgelegenheit herhalten. Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt, erster Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet, Landrat Thomas Karmasin, Bürgermeister Dieter Rubenbauer und Hauptredner Anselm Bilgri verzichteten zugunsten älterer Besucher auf ihre Plätze in der einzigen Stuhlreihe und mischten sich unter die dichtgedrängten Stehplätze. Auch wenn der Ortsvorsitzende Dr. Tobias Huttenloher den großen Andrang als ein Zeichen der Bestätigung wertete, nachdem das Jahr 2010 für die Gröbenzeller CSU kein leichtes gewesen sei, so fiel schon die ein oder andere Bemerkung, warum denn nicht eine größere Räumlichkeit gewählt wurde, zum Beispiel das Freizeitzentrum in der Wildmoosstraße.

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