Nach einem langen Tag in den Bergen übermannt den Schäfer die Müdigkeit und Benito nickt in Gesellschaft seiner Herde im weichen Moos vor dem prasselnden Lagerfeuer ein. Der junge Mann driftet in eine Traumwelt, in der er sich ganz in der Geschichte von der Geburt Jesu verliert. Auf einer Fläche, die rund 1,5 Meter breit und einen Meter tief ist, spielt sich die wunderschöne Traumwelt ab. Die drei Ebenen wurden hauptsächlich mit Wurzeln, Steinen, Ästen, Moos oder Kork erschaffen, die liebevoll bemalten Figuren stammen aus Neapel. Und jedes Jahr kommt etwas Neues dazu, hier eine neue Figur, da noch eine weitere Höhle. Es gibt stets etwas zu entdecken. Auch die Enkel des Krippenbauers sind begeistert vom Werk ihres Opas. Bisher kehrte die Krippe an Weihnachten auch immer nach Hause zurück, doch seit Kurzem gibt es eine weitere, etwas kleinere Version. „Ich habe eine zweite, ähnliche Krippe gebaut. Um diese kann man einmal komplett herumgehen und von allen Seiten etwas entdecken. Die Enkel lieben sie“, erklärt Antonio Santoro freudig.
Doch auch alle anderen Krippen, die auf dem Weg durch Olching zu finden sind, haben ihre ganz eigene, individuelle Geschichte. Um nicht vom Weg abzukommen, sind an allen Stationen Sterne positioniert und leiten den Weg durch den Olchinger Krippenweg. „Die Eröffnung des Krippenwegs ist der Start in die Adventszeit und hat mittlerweile sogar eine gewisse Tradition“, stellt Bürgermeister Andreas Magg fest, bevor auch er in Ruhe das Kunstwerk bestaunt. Denn, und das gilt sicherlich für alle Krippen, man muss ganz genau hinsehen und sich Zeit nehmen, um alle liebevoll gestalteten Details zu entdecken.
Julia Huß