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Die Mehrkosten für das neue Feuerwehrhaus in Fürstenfeldbruck belaufen sich mittlerweile auf rund eine Million Euro

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Von: Felix Hamann

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Spatenstich des neuen Feuerwehrhauses in Fürstenfeldbruck.
Beim Spatenstich im Osten der Stadt hofften alle darauf, dass keine weitere Kostensteigerung zu erwarten ist. © Archivfoto: Kohr

Fürstenfeldbruck – Erneut war die Kostenentwicklung beim Bau des neuen Feuerwehrhauses zwischen Flurstraße und der B471 Thema im Stadtrat. Auf der letzten Sitzung in diesem Jahr wurde bekannt, dass sich das Vorhaben abermals verteuert.

Aktuellen Planungen zufolge belaufen sich die Baukosten auf 6,91 Millionen Euro, statt der ursprünglich kalkulierten 5,92 Millionen Euro.

„Als Pflichtaufgabe müssen wir das akzeptieren“ ärgerte sich Klaus Wollenberg (FDP) bereits im Sommer über eine neuerliche Kostensteigerung um 144.000 Euro. Das Projekt falle vor allem dadurch auf, dass es immer teurer werde. Erst einen Monat zuvor – der Stadtrat stimmte zähneknirschend einer ersten Budgetaufstockung über 310.000 Euro zu – forderte der Finanzreferent „endlich einen Schlusspunkt zu setzen.“

Ursprüngliche Kostenschätzung wurde durch konjunkturelle Entwicklung eingeholt

Doch ein knappes halbes Jahr später ist klar, dass es auch dabei nicht bleiben wird. Auf seiner jüngsten Sitzung wurde der Stadtrat mit weiteren Mehrkosten von rund 500.000 Euro konfrontiert. Die ursprüngliche Kostenschätzung sei durch die konjunkturelle Entwicklung eingeholt worden, erklärt Christian Lichtenberg vom städtischen Bauamt. Die gesamte Baubranche befinde sich in einer Phase, die durch Überhitzung und Auslastung vieler Firmen bestimmt wird. Anders ausgedrückt: Bauen wird eben von Jahr zu Jahr teurer. Zudem habe man die Auflagen vom Bund Naturschutz verspätet bekommen. Entsprechend mussten die Fachplaner reagieren und die Schätzpreise der einzelnen Gewerke immer wieder anpassen, so dass die Gesamtkosten aktuell circa eine Million Euro über der eigentlichen Kalkulation liegen.

Vorerst keine Jugend- und Lehrräume

Um die Baukosten auf 6,91 Millionen Euro zu begrenzen, wird man auf Jugend- und Lehrräume in der neuen Wache vorerst verzichten. Die Ausbildung erfolgt weiterhin zentral in der Landsberger Straße. Der 50.000 bis 80.000 Euro teure Übungsturm soll dagegen gebaut werden. Auch will man gleich die baulichen Voraussetzungen für eine eventuell später notwendige Erweiterung schaffen. Man dürfe nicht an der falschen Stelle sparen, so das einmütige Credo.

Hinzu kommen noch rund 1,4 Millionen Euro für die Fahrzeugbeschaffung sowie gut 100.000 Euro für Möblierung und EDV-Ausstattung, so dass sich das Gesamtprojekt auf etwa 8,4 Millionen Euro beläuft. Im Gegenzug erhält die Stadt Fördergelder von gut 1,9 Millionen Euro.

„Wir kommen nicht darum herum“

Die Zeit drängt. Die Stadt werde alle zwei Monate von den Aufsichtsbehörden daran erinnert, dass die Einsatzkräfte das östliche Stadtgebiet nicht innerhalb der geforderten Hilfsfrist von zehn Minuten erreichen können. Auch in Hinblick auf das künftige Quartier am Fliegerhorst ist die zweite Wache vonnöten. „Wir kommen nicht darum herum“, erklärt Feuerwehrreferent Andreas Lohde (CSU) seit den ersten Planungen vor vier Jahren gebetsmühlenartig. Das Projekt habe ohnehin bereits zwei Monate Verzögerung.

Letztlich genehmigte das Gremium den neuen Kostenrahmen einstimmig. Um derartige Kostensteigerungen zum vermeiden, will man künftig bei neuen Bauvorhaben gleich eine Kostenmehrung von 20 Prozent einplanen.

Peter Fischer

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