Eröffnung des 5,5 Kilometer langen Radweges zwischen Moorenweis und Grafrath

Moorenweis/Grafrath – Mit dem Rad von Moorenweis nach Grafrath: Das ist ab sofort durchgehend auf einem Radweg möglich. Nach acht Monaten Bauzeit wurde der insgesamt 5,5 Kilometer lange Weg entlang
der Staatsstraße 2054 und der Kreisstraße FFB 6 nun offiziell für den Verkehr freigegeben.
„Mit dem Bau des Geh- und Radwegs konnte eine weitere wichtige Verbindung aus dem Radwegekonzept zur Förderung des Radverkehrs im Landkreis Fürstenfeldbruck verwirklicht werden“, sagte die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler, bevor traditionell das rote Band durchgeschnitten und der Radweg somit freigegeben wurde. Einige Radler hatten die Strecke aber bereits zuvor befahren, wie der Moorenweiser Bürgermeister Joseph Schäffler berichtete. „Nun kann man mit dem E-Bike in 18 Minuten von Moorenweis zum Grafrather Bahnhof fahren. Das hat mir ein Radfahrer berichtet“, erzählte der Rathauschef.
Die Gemeinde Moorenweis und der Landkreis waren die treibenden Kräfte hinter dem Bau des Radwegs, wie Grafraths Bürgermeister Markus Kennerknecht berichtete. Er selbst sei auch froh, dass der Weg nun fertig sei – auch wenn er in seinem Gemeinderat mit Bedenken zu kämpfen hatte. Dort hatte man nicht so recht geglaubt, dass der Radweg auch benutzt wird. Davon ist Kennerknecht jedoch überzeugt: „Für uns ist der Radweg wichtig, um unseren Bahnhof vom Pendlerverkehr zu entlasten.“ Der Grafrather Gemeindechef geht davon aus, dass künftig weniger Autos auf dem Bahnhofsparkplatz stehen werden. Und auch die Bedenken, weil für den Bau Bäume gefällt wurden mussten, sieht Kennerknecht ausgeräumt. „Es wurde eine verträgliche Lösung gefunden, der Eingriff in die Natur wurde minimiert.“ Zudem wurden Bäume an anderer Stelle wieder aufgeforstet.
Realisiert wurde der Radweg gemeinsam vom Landkreis und dem staatlichen Bauamt Freising. Denn entlang der FFB 6 ist der Kreis der Baulastträger, entlang der Staatssstraße 2054 der Freistaat. Die Gesamtkosten für den Abschnitt, den der Landkreis verantwortet, belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro – darunter auch Ausgaben für den Grunderwerb. Der Kreis profitiert von dem Förderprogramm „Stadt + Land“ des Bundes, aus dem 80 Prozent der Kosten getragen werden. Außerdem haben sich die Gemeinden Grafrath, Kottgeisering und Moorenweis an den Kosten für den Grunderwerb beteiligt.
Für den 1,6 Kilometer langen Abschnitt entlang der Staatsstraße fallen Kosten in Höhe von 700.000 Euro an, wie Hans Jörg Oelschleger vom staatlichen Bauamt Freising berichtete. Etwa zehn Prozent davon trägt die Gemeinde Moorenweis. Für den Freistaat ist der gebaute Abschnitt aber nur der erste Schritt, der zweite soll die Verlängerung bis nach Jesenwang sein. Laut Oelschläger soll dafür bereits im kommenden Jahr der Einmündungsbereich der FFB 6 in die St2054 umgebaut werden. Dort entsteht auch eine Querungshilfe für die Verlängerung bis nach Jesenwang.
Andreas Daschner