Nachdem man in den letzten beiden Jahren coronabedingt die Veranstaltung absagen musste – 2020 sogar relativ kurzfristig, da die Planungen, die stets im März beginnen, bereits weit vorangeschritten waren – hoffe man nun auf viele Besucher. Haben die Leute wieder Lust auf Kultur oder zeigen sie sich eher zurückhaltend? Breitenfellner ist sich sicher, es wird „jetzt wieder wie gewohnt“, immerhin sei ein Live-Erlebnis nicht zu ersetzten durch eine digitale Veranstaltung. „Die Leute werden spüren, was ihnen gefehlt hat.“ Das habe er bereits bei seiner kürzlich veranstalteten „Stockwerk Lounge“ gesehen, die im Vorfeld ausverkauft war.
Ähnliches erhofft er sich nun für die Musiknacht. Auch wenn eine Musiknacht im Grunde nie ausverkauft sein könnte, erklärt der Veranstalter. Vielleicht ist mal ein einzelnes Konzert voll, aber dann suchen die Gäste einfach eine andere Spielstätte auf. Immerhin sei die Auswahl an Spielstätten groß.
Mit insgesamt 16 Konzerten wird den Gästen viel geboten. Von Jazz bis Italo-Pop, von Rock- und Pop der 60er bis 90er bis hin zu modernen Liedern ist für alle etwas dabei. Dabei hat keine der Bands eine weitere Anreise als etwa 30 Kilometer erklärt Stefanie Schmerber, Presseleiterin des Stockwerks. Obwohl Anfragen aus ganz Deutschland kamen, habe man auf Regionalität geachtet. Da sind neun neue Bands dabei wie etwa das Free Wave Jazz Quintett oder der Sänger und Sonwriter Manuel Andre, aber auch Altbekannte wie die Troubleshooters, die Breitenfellner als „Dienstälteste“ bezeichnete. Schließlich sind sie bereits seit 2011 Teil der Gröbenzeller Musiknacht.
Und auch die Auswahl der Veranstaltungsorte ist vielfältig. So nehmen erneut das Wirtshaus, La Rosa, Sam‘s Cantine oder auch das Meteora teil, aber auch Neulinge wie das Maya Coffee & More. Und auch das Open-Air-Konzert an der Bahnhofstraße wird es wieder geben, diesmal jedoch ein paar Schritte weiter nördlich.
Ein außergewöhnlicher Spielort ist zudem der Friseursalon Meisterschnitt, der in diesem Jahr erstmalig teilnimmt. „Die besten Ideen entstehen eigentlich immer unter der Dusche“, erklärt Breitenfellner, doch diesmal sei ihm der Einfall auf dem Friseurstuhl gekommen. „Und warum nicht neue Wege gehen und etwas ausprobieren?“
Der zweite außergewöhnliche Spielort ist zudem die Dachterasse des Gröbenzeller Rathauses. Dort findet um 18.30 Uhr der Auftakt der Musiknacht statt, erklärt Bürgermeister Martin Schäfer, der ein sichtbares Zeichen der Beteiligung setzen wollte. Auf die Frage was passiere, wenn es schlechtes Wetter gäbe und man nicht auf der Dachterrasse spielen könne, erklärte Schäfer augenzwinkernd: „Ich plane immer mit schönem Wetter.“
Alle anderen Örtlichkeiten starten dann um 20 Uhr. Um die Besucher von der Ortsmitte bis ins Gewerbegebiet und zurück zu bringen, werde es einen Shuttelbus geben, der im 20-Minuten-Takt fährt. Mit ihren Ticketbändchen können die Gäste den Bus kostenlos nutzen. Die Bändchen zu je 12 Euro gibt es ab sofort bei allen teilnehmenden Spielorten.
Maximilian Geiger