60 Exponate bei Kunstausstellung in Fürstenfeldbruck
Insgesamt 60 Exponate von 22 Künstlern bedeuten eine per Jury-Entscheidung getroffene, lebhafte Ausstellungs-Mischung zwischen Bildern, Fotografien, Foto-Collagen und ganz individueller, plastischer Gestaltung. Überraschend die lange Ausstellungsdauer im Sparkassen-Kundenzentrum.
Immerhin reicht sie vom Ferienanfang bis zum Ferienende. Vorstandsmitglied Dr. Peter Harwalik sah in seiner Begrüßung zum Thema „Entfernung“ viele Gründe, um auf Abstand zu gehen, aber auch, aufeinanderzuzugehen. Mit der dritten, wiederum beeindruckenden Werkschau nach 2004 und 2007 im Hause durch die O.K.-Künstler im Förderverein Kultur Olching (gegründet 1981) würdigte Dr. Harwalik die Gesamtbreite des Fördervereins, der ja auch Nebenbereiche wie Keramik, Schmuck, Messermacherei, Schmiedekunst und noch anderes mehr einschließt. Das diesjährige Sparkassen-Thema enthalte eine Auslotung in unterschiedlichsten Distanzen, in räumlichen ebenso wie in zeitlichen oder emotionalen. Meßlatten, die mit Ausschlägen nach oben oder unten im künstlerischen Ausdruck durchaus auch Ansporn sein können. Konflikte führen nicht nur in Sackgassen: Und der Mond ist nur 1,28 Sekunden von uns entfernt, die Sonne aber mit über 8 Minuten Lichtgeschwindigkeit. Auch aus „Ferngesprächen“ ließe sich ein Näherrücken konstruieren. Dennoch bleibt dabei ein schmaler Grat innerer Entfremdung, bleibender Migration und Unfreiheit. Tröstlich jedoch die Erkenntnis „Ein Lächeln ist die kürzeste Entfernung zwischen Menschen.“ An der Ausstellung beteiligt: Brigitte Altschäffl, Konrad Bogner, Hans-Ulrich Brackmann, Elisabeth Braumann, Barbara Buchwald-Stummer, Giorgio Di Bernardo, Irmgard Ettl, Gerd Gruber, Gisela Hertkorn, Manuela Hieninger, Lydia Klafka, Marianne Kantert, Gerold Kaußler, Maria Knoll, Volker Kurz, Irene Nestler, Karin Piede, Michael Steinborn, Ingrid Walter-Ammon, Bente Walther, Veit-Peter Walther und Annette Wilkes. Gerd Gruber, Leiter der O.K., dankte den teilnehmenden Künstlern für ihre Beteiligung. Er wünschte sich eine lebhafte Besucher-Mitbeteiligung an der nächsten Themenwahl für die Ausstellung im April 2010 per ausgelegtem Fragebogen. Veit-Peter Walther als Sprecher der Gruppe wehrte sich bei seiner Begrüßung dagegen, irgendetwas in der Ausstellung bewerten zu wollen: „Über Kunst zu sprechen käme einem Anflug von Größenwahn gleich …“ Er stellte unmissverständlich klar „Mit den Olchinger Künstlern präsentieren sich … überwiegend … Autodidakten, Quereinsteiger, Hobbykünstler … Zeitgenossen also, die einem wunderbaren Steckenpferd frönen.“ Und: „Entscheidend dabei ist, was unterm Pinsel rauskommt.“ Walther zitierte Lothar-Günter Buchheim, Maler und Bildhauer, Schriftsteller, Verleger und Museumsgründer, unbequem, unbeugsam und exzentrisch in seinem Streben nach Vollkommenheit, aus seinem Büchlein „Die Tropen von Feldafing“: „Erst im vierten Versuch kommen Farbe und Zeichnung in die rechte Balance …Schlaf bräuchte ich aber auch!“ Veit-Peter Walther zitierte weiter in seinem künstlerischen Rundblick „Entdecken, ohne zu wissen, dass man entdeckt. Funde zu machen, ohne auf Funde aus zu sein.“ Die musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung betritt der ev. Posaunenchor Olching unter Leitung von Sabine Voß.