„Eigentlich wollte ich nicht kommen“, meinte Raff, doch dann habe er sich entschlossen, seinen Stadtratskollegen zu unterstützen. Mit ihren Plakaten bildeten die Gegendemonstranten beidseitig ein Spalier, durch das die auch diesmal wieder etwa 700 Impfgegner friedlich marschierten. Nur ganz wenige Impfgegner blieben stehen und diskutierten mit den Impfbefürwortern. Jeder vertrat dabei seinen Standpunkt sachlich und ohne Aufregung.
„Impfen für uns alle“ oder „Mut zur Impfung, damit Konzerte wieder stattfinden können“, oder „Impfen schützt dich vor Infektionen – Solidarität nur denen, die sich nicht impfen lassen können“ forderte Stadträtin Alexa Zierl auf ihrem Plakat oder Webers Spruchplakat „Bitte lasst euch impfen – ich will meine Gaststätte wieder öffnen und euch als Gäste begrüßen“. „Was ist euer Vorschlag zur weltweiten Eindämmung der Pandemie?“ So und ähnlich waren die Sprüche auf den Plakaten gehalten. Ganz im Gegensatz dazu die unter die Gürtellinie gehenden Beschimpfungen auf Facebook und Telegram, wo Weber unter anderem als Faschist und Pädophiler bezeichnet wurde.
Ob es eine weitere Gegendemo geben werde, da wollte sich Organisator Florian Weber am Montagabend noch nicht festlegen. Er war jedoch mit seiner initiierten Aktion zufrieden. Letztlich habe er keine Probleme erwartet, sagte Weber im Vorfeld.
Vallentin, Leiterin der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck, erklärte abschließend in ihrem Bericht: „Die Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck war auf die Versammlungslagen am Montag vorbereitet und gut gerüstet. Wir appellieren dennoch an die Veranstalter der unangemeldeten Versammlung, diese vorab anzuzeigen und mit den Behörden den Ablauf vorzubesprechen, wie es das Versammlungsrecht vorsieht.“
Metzler/red