Waldschutz bedeute gleichzeitig auch Klimaschutz. Dass die Entscheidungsträger in der Politik aber oftmals nur leere Versprechungen machen würden, spricht Ziegler an. Die 17-Jährige ist erzürnt über Aussagen, die aktuell bei der Klimakonferenz in Glasgow getätigt wurden. Ein geschlossener Pakt soll die Zerstörung des Waldes ab 2030 stoppen. „Noch zehn Jahre Rodung?“, fragt sie die Runde. Man dürfe auch nicht vergessen, dass bereits im Jahr 2014 bei einem Klimatreffen in New York angekündigt wurde, die Entwaldung bis 2020 deutlich aufzuhalten und bis 2030 zu stoppen.
Der Wald nehme einen besonderen Stellenwert in der Klimakrise ein. Er ist Geschädigter, kann aber auch helfen, indem er seine Umgebung kühlt und CO2 einspeichert. Umso wichtiger sei es da heute zu handeln, das sehen auch die Jugendlichen so und packen fleißig mit an. Nach einer ausführlichen Einweisung durch das Team rund um den Stadtförster, findet ein Baum nach dem anderen seinen Platz in der Erde. Farbliche Markierungen an den Pfählen vereinfachen die Zuordnung. Immerhin werde nicht einfach nur eine Baumsorte gepflanzt. Um einen gestuften Waldrand zu bilden werden Büsche, Feldahorn, Elsbeere und Stieleichen gepflanzt.
Je nach Örtlichkeit wird entschieden, welche Bäume am besten sind. Man wolle ja einen nachhaltigen Wald schaffen, einen artenreichen Mischwald, der den Lebensraum für die unterschiedlichsten Tier- und Pflanzenarten darstellt. Nachdem die Fichte ihre markante Stellung im Wald durch Dürre oder den Befall von Borkenkäfern verloren hat, sei es eklatant wichtig den Wald zu verjüngen. „Wir brauchen keine Wälder, die es morgen nicht mehr gibt“, sagt Pabst von Ohain. Die Natur sei ein guter Lehrmeister, man müsse nur zuhören. „Ich kämpfe für den Wald“, so der Förster, für den sein Job nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung ist.
Vier Schritte bedarf es, um einen Baum zu pflanzen. Auf der Fläche von 0,11 Hektar im Stadtwald sind nun neue Kohlendioxid-Speicher gepflanzt worden – 200 haben die Jugendlichen geschafft. Ein Schritt in die richtige Richtung, da sind sich die 20 jungen Helfer einig.
Becker