So konnten Teilnehmer das Zentrum Germerings bei einem Wahrnehmungsspaziergang neu entdecken oder in einem Bauworkshop Hocker bauen, die neben Blumenkästen als Verweilorte zunächst vor der Geschäftszeile verbleiben sollen. Auch werden Entfernungen eingeschätzt und nachgemessen oder der Dezibelwert gemessen. „Die Menschen waren offener als gedacht“, erklärt Lilly Seiler vom Kollektiv aus Wien. Die Germeringer kamen nicht nur gezielt zu den Workshops an den Stand mit der Überschrift ‚Institut für Wertschätzung‘, sondern sprachen die Mitglieder des Kollektivs auch spontan an. Eine große Veränderung auf einmal sei schwierig, so Seiler, „lieber kleine nach und nach“. „Die Straße ist sanierungsbedürftig. Warum also nicht Ideen der Bürger im Vorfeld mit einfließen lassen“, erklärt Tech. Auch die Stadtverwaltung und die ansässigen Gewerbetreibenden wurden mit ins Boot geholt und befragt.
Auf der anderen Straßenseite war ein langer Tisch aufgebaut, auf dem mithilfe einer Emotionskartierung Daten erhoben werden konnten, damit sich die Germeringer gezielt mit den Problemen der Unteren Bahnhofstraße auseinandersetzten. Es wurden Gefahrenquellen wie „rücksichtsloses Einparken von Autofahrern“ bemängelt oder Verbesserungsvorschläge wie „mehr Grün“, „Sitzplätze schaffen“ und „fahrradfreundliche Gestaltung“ oder „Tempo runter“ gemacht. Eine finale Analyse wird dann noch an die Stadt geliefert.
Claudia Becker