Bundesweite Aktion »Night of light«: Eventlocation leuchten rot
Fürstenfeldbruck/Landkreis – Keine Veranstaltungen, kein Publikum, keine Einnahmen: „100 Tage noch – länger übersteht die Veranstaltungswirtschaft die behördlichen Auflagen der Corona-Pandemie nicht.“ So drastisch formuliert Tom Koperek, Initiator der „Night oft Light“ und Vorstand der LK AG aus Essen den aktuellen Zustand der Veranstaltungsbranche in ganz Deutschland.






Allein über 5.200 angemeldete Eventlocations, Spielstätten, Konzerthallen und öffentliche Gebäude machten gemeinsam in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni bundesweit auf die derzeit problematische Lage der Eventbranche aufmerksam – darunter auch das Veranstaltungsforum Fürstenfeld, das Jugendzentrum Nord, das Stockwerk Gröbenzell oder die Arena auf Schloss Kaltenberg, in der eigentlich derzeit das Kaltenberger Ritterturnier statt fände. „Seit Mitte März macht die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr. Anders als im produzierenden Gewerbe können weggefallene Umsätze nicht nachgeholt werden, es kann auch nichts „auf Lager“ produziert werden. Die aktuellen Auflagen und Restriktionen machen die wirtschaftliche Durchführung von Veranstaltungen quasi unmöglich“, erklärt Koperek die Beweggründe der Initiative, die sich anstatt des vom Bund initiierten Kreditpakets einen Branchendialog und eine gemeinsame Suche nach Lösungen wünscht.
1,7 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen
Die aktuelle Situation trifft nicht nur die Veranstalter, sondern auch Spielstätten sowie Zulieferer und Dienstleister jeder Art und Größe hart: Technikfirmen, Bühnen- und Messebauer, Ausstatter, Caterer, Logistiker über Künstler bis hin zum Einzelunternehmer, der Content, Drehbuch, Regie oder Dekoration zu Events beisteuert. Insgesamt seien 1,7 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland bedroht.
Einbruch um 33 Prozent
„Auch das Veranstaltungsforum wurde durch die Krise hart getroffen und hat bei Einschränkungen bis Ende August voraussichtlich einen Einbruch des Jahresergebnisses um 33 Prozent zu verzeichnen“, erklärt Öffentlichkeitsmitarbeiterin Marita Kuhn. „Mit unserer Teilnahme an der Night Of Light haben wir ein Zeichen der Solidarität mit existenziell bedrohten Partnern und Künstlern gesetzt“, so Fürstenfeld-Geschäftsführer Norbert Leinweber. Nach Einbruch der Dunkelheit flimmerten die ganze Nacht lang auf der LED-Info-Stele des in rot getauchten Veranstaltungsforums beeindruckende Zahlen – und eine wichtige Botschaft: Kultur ist kein Luxus. Kultur ist Humanität.
Über 20.500 solidarische Beiträge
Unter dem #nightoflight2020 sammelten sich bis in die Morgenstunden über 20.500 solidarische Beiträge aus ganz Deutschland.
Nicola Becker