„Wer nimmt sein Smartphone nachts mit ins Zimmer?“, will Odendahl beispielsweise wissen und viele Finger schnellen in die Luft. Und nehmen die Eltern ihr Handy auch mit ins Schlafzimmer? – so lautet die Folgefrage. Wie sollen Kinder lernen, dass etwas für ihre Eltern in Ordnung ist, aber für sie nicht. Und dass der Schlaf unter nächtlichen Chatverläufen oder dem stundenlangen Schauen von Videos leidet, das merken auch die Schüler schnell.
Ein Smartphone soll Kindern Spaß bringen – hier ein Spiel zocken, da einen Sticker verschicken – aber was passiert, wenn das ganze ausufert, und das, ohne dass die Eltern etwas davon mitbekommen. Odendahl spricht hier sogenannte „Trolle“ im Netz an. Das sind Menschen, die andere bewusst verletzten, sie verängstigen oder ihnen schaden will. Wichtig sei, dass die Eltern die Mediennutzung gemeinsam mit ihren Kindern reflektieren. Man solle den Kindern das Smartphone nicht gleich wegnehmen, sondern gemeinsam mit ihnen besprechen, was passiert ist und was in den Augen der Eltern falsch laufe, so der Digitaltrainer. Denn wenn beide Seiten sensibler mit dem Thema umgehen, könne offen miteinander umgegangen werden.
Neben den Workshops für die unterschiedlichen Klassenstufen bis zur 10. Klasse und den abschließenden Online-Elternabend, wurden auch die Lehrer gefordert. Sie erhielten eine zentrale Lehrkraftinformationsveranstaltung, um Einblicke in die digitale Lebenswelt der Schüler zu bekommen. 117 Klassen nahmen an dem Online-Aktionstag im Landkreis teil. Damit erreichte die Botschaft rund 3.000 Schüler und etwa 150 Lehrkräfte.
Claudia Becker