Vandalismus: Wahlplakate in Eichenau beschmiert

Eichenau - Nachdem sich die Ortsverbände der CSU, SPD, Freien Wähler, Bündnis 90/Die Grünen und FDP am 15. März in Eichenau zur Wahl stellen, nahmen die Gegner der geplanten Buslinie 862 zwischen Eichenau und Puchheim den Wahlkampf zum Anlass, um ihren Unmut gegen die Buslinie zu äußern. Dabei blieb es jedoch nicht bei demokratischen Mitteln, weshalb die Parteien nun gemeinsam in einer Stellungnahme zur sachlichen Kommunikation aufriefen.
Da die aktuellen Verkehrsverträge der Buslinien in Eichenau zum 11. Dezember 2021 auslaufen, hatte der Gemeinderat Gelegenheit die Busverbindung neu zuüberdenken. „Bei den Überlegungen war man sich überfraktionell einig, dass eine möglichst breite Vernetzung der Buslinien erstrebenswert ist, da dadurch einer möglichst hohen Bevölkerungszahl die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ermöglicht wird“, schreibt Céline Lauer, CSU-Fraktionsvorsitzende in Eichenau in einer gemeinsamen Erklärung der Parteien. Hierbei sei die überregionale Einbindung von zwei der drei neuen Buslinien von allen Gemeinderäten begrüßt worden, da dadurch eine Anbindung an zwei weitere S-Bahnlinien sowie an die S-Bahnhaltestelle Puchheim, die bei Störungen im S-Bahnbetrieb häufig als Endpunkt dient, ermöglicht werde. In zwei öffentlichen Gemeinderatssitzungen wurde weiter gemeinsam mit Hermann Seifert, dem zuständigen Sachbearbeiter des Landratsamtes, bis April 2019 ein Konzept erarbeitet, wonach die neue Buslinie 862 vom Eichenauer Bahnhof Nord über die Allinger Straße zum Bahnhof Puchheim fahren soll. Damit könne künftig auch der östliche Teil des Gemeindegebietes vom ÖPNV profitieren.
Busliniennetz soll an Attraktivität gewinnen
„Mit den aktuellen Planungen soll das Busliniennetz möglichst für alle Bürger fußläufig nutzbar sein und dadurch an Attraktivität gewinnen“, so die Parteien in der Stellungnahme weiter. Zum einen sollen dadurch möglichst viele Menschen überzeugt werden, vom Auto auf einen Bus umzusteigen, um dadurch den Verkehr in Eichenau wirksam zu reduzieren. Zum anderen soll denjenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht werden. Die Allinger Straße sei durch ihre Haupterschließungsfunktion entlang von Wohngebieten prädestiniert zur Erschließung. Um den Verkehrslärm für die Anwohner möglichst gering zu halten, würden vom Landratsamt gezielt Hybridbusse ausgeschrieben.
Öffentliche Beratungen im Gemeinderat
"Der Gemeinderat beriet sich öffentlich, wodurch für jeden Bürger die Möglichkeit bestand die Beratungen zu verfolgen und zu kommentieren“, schreiben die Parteien weiter. Durch Veröffentlichung im Mitteilungsblatt und in Presseartikeln hätte sich die Öffentlichkeit zusätzlich informieren können. Außerdem stünde es jedem Interessenten frei das Gespräch mit kommunalen Mandatsträgern sowie dem Ersten Bürgermeister zu suchen. Von diesem offenen Gesprächsangebot sei bis Anfang Februar jedoch nur in geringem Maße Gebrauch gemacht worden. Nun, drei Wochen vor der Kommunalwahl, griffen die Gegner der geplanten Buslinie zu drastischen Maßnahmen, um ihrer Meinung Ausdruck zu verleihen. „Wenn Gemeinderäte als „Blockflöten ohne Rückgrat“ betitelt werden und in einem Flugblatt zu einer Onlinepetition verlautbart wird, dass „man sich noch wundern [wird], wie der mündige Bürger imstande ist sich zu wehren“ und nur einen Tag später Wahlplakate großflächig mit Botschaften besprüht werden, dann ist die Linie vom offenen Dialog hin zur Verrohung überschritten“, schreiben die Parteien.
Persönlichen Dialog suchen
Die Gemeinderäte sowie die Ortsverbände der CSU, SPD, Freie Wähler, Bündnis 90/Die Grünen und FDP in Eichenau rufen deshalb gemeinsam zur sachlichen Kommunikation auf. Somit seien alle Eichenauer dazu eingeladen die Entscheidungen des Gemeinderates im offenen Dialog zu diskutieren. Hierzu seien unter anderem alle Anlieger der Allinger Straße zum Austausch mit Bürgermeister Peter Münster am 14. Mai schriftlich eingeladen worden. Inzwischen hätte sich der Wortführer der Protestbewegung von entsprechenden Äußerungen distanziert und zahlreiche Bürger hätten den persönlichen Dialog gesucht. Die Fraktionen des Gemeinderates nehme die Sorgen der Anlieger ernst und gehe gerne auf ihre Bedenken ein. Beleidigungen gegenüber ehrenamtlichen Mandatsträgern und Beschädigungen von Wahlplakaten seien jedoch keine tolerablen Methoden auf dem Weg zu einer bestmöglichen Lösung für ganz Eichenau.
red