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Puchheims Bürgermeister zu Besuch in der Flüchtlingsunterkunft in der Siemensstraße

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„Wohnen in Puchheim“: Zum Jahresthema gehört auch der Besuch der Flüchtlingsunterkunft.
„Wohnen in Puchheim“: Zum Jahresthema gehört auch der Besuch der Flüchtlingsunterkunft. © privat

Puchheim - Im Rahmen des Jahresthemas „Wohnen in Puchheim“ besuchte Bürgermeister Norbert Seidl gemeinsam mit seinem Stellvertreter Manfred Sengl und Sozialreferatsleiter Martin Kulzinger die Flüchtlingsunterkunft in der Siemensstraße 4.

Sachbereichsleiter Stefan Schöne und die Objektbetreuer vom Landratsamt Fürstenfeldbruck gaben einen Einblick in ihren Tagesablauf, die Situation für die Bewohner und deren Lebensumstände in der Wohnanlage. Nicht immer verläuft der Alltag mit verschiedenen Nationalitäten reibungslos. Es braucht Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen sowie reichlich Kommunikationsbereitschaft seitens der Objektbetreuer und des Sicherheitsdienstes, um den zurzeit etwa 160 Menschen, darunter etwa 60 Kinder, die Übergangszeit bis zur Wohnungsvermittlung oder dem Rückzug in die Heimat zu erleichtern. Gelegentlich gilt es auch, Auseinandersetzungen zu schlichten sowie Polizei- und Feuerwehreinsätzen vorzubeugen.

Schlicht aber Zweckmäßig

Drei Küchen, mehrere Waschmaschinen und Gemeinschaftsräume stehen den Bewohnern zur Verfügung. Ausgestattet sind die Zimmer schlicht aber zweckmäßig. Insgesamt eine angemessene Wohnsituation, wobei beständig Instandhaltungsleistungen vorgenommen werden müssen. Dabei kommt es auch zu Verzögerungen. Bei der Zusammenlegung wird auf gleiche oder ähnliche Herkunftsländer geachtet. Beratung und Unterstützung wird durch die Stadt und den Asylhelferkreis angeboten. Kompromissbereitschaft bei der Wohnungssuche, Engagement beim Erlernen der Sprache und persönlicher Einsatz, um nach Erhalt des Duldungsbescheides Arbeit zu finden, sind ausschlaggebend für die Aufenthaltszeit im früheren Produktionsgebäude. Das Zusammenwohnen in der Einrichtung funktioniert auch aufgrund der Umsichtigkeit und des Engagements der Objektbetreuer.

Erweiterung geplant

Für das Haus4Asyl in der Siemensstraße ist eine Erweiterung auf bis zu 360 Plätze beantragt. Die Regierung von Oberbayern hat zugesagt, dass sie durch die Übernahme des Objektes sowohl ansprechende Außenanlagen und Spielmöglichkeiten für die Kinder umsetzen als auch soziale Beratung im Haus einrichten wird. Angesichts der weltweiten Entwicklungen ist weiterhin dringender Bedarf an Unterbringungsplätzen für Geflüchtete.

Mehr Unterstützung für die Menschen vor Ort gefordert

Die Stadt Puchheim wird sich der Verantwortung zur Mithilfe nicht verweigern, fordert jedoch mehr Unterstützung bei der Aufgabe der Integration der Menschen vor Ort. „Integration kann nur gelingen, wenn Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen entsprechende Bildung erfahren, wenn Sprachlernkurse bereitstehen und letztlich auch der Zugang zum Arbeitsmarkt geöffnet wird“, so Seidl. Letztlich müssen auf dem Wohnungsmarkt bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen, damit anerkannte Flüchtlinge aus der Unterkunft ausziehen und sich mit ihren Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen können.

red

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