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Unterschweinbacherin sammelte 1.700 Päckchen für ihre Hilfsorganisation »Land ohne Eltern«

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Von: Felix Hamann

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Ursula Reisch sammelt Päckchen für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ihrer Hilfsorganisation »Land ohne Eltern« für benachteiligte Menschen in der Republik Moldau.
Ursula Reisch sammelt seit fünf Jahren für die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. © Privat

Unterschweinbach – Das erste Mal waren es für Ursula Reisch nur enttäuschende sieben Packerl. Ein Jahr später schon 404, das Jahr drauf 707, dann 1.552 und heuer über 1.700.

Die 44-Jährige aus Unterschweinbach ist eine Powerfrau. Was mit der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ vor fünf Jahren begann, hat sich inzwischen zur gemeinnützigen Hilfsorganisation „Land ohne Eltern“ für benachteiligte Menschen in der Republik Moldau entwickelt.

Entwicklung war nicht absehbar

„Das ist alles im Laufe der Jahre so gewachsen, ohne dass diese Entwicklung eigentlich absehbar war“, blickt Ursula Reisch zufrieden zurück. Mit der Humedicas Weihnachtspäckchen-Aktion „Geschenk mit Herz“, von der sie über Bayern 3 erfahren hatte, fing damals alles an. Nach dem enttäuschenden Auftakt ließ sich Reisch nicht entmutigen. Im darauffolgenden Jahr wurde kräftig die Werbetrommel gerührt, Sammelkörbe in Schulen, Kindergärten, Bürogemeinschaften aufgestellt und leere Schuhkartons verteilt.

„Das berührt einen schon sehr“

„Tragende Säule sind dabei unsere Kinder“, erzählt sie, selbst Mutter einer elfjährigen Tochter. Mit den Kindern aus der Nachbarschaft und einem Freundeskreis wurde die Aktion zu einem Erfolg. „Welches Kind bastelt nicht gerne, beklebt und bepackt Päckchen oder hilft mit beim Verladen der Päckchen in den Lkw?“, erklärt sie. „So lernen unsere Kinder, neben der Freude, was Nächstenliebe und Mitgefühl bedeutet, und wenn man die Kinder in Moldawien erlebt, wie die sich über ein Stück Seife oder Süßigkeiten freuen, das berührt einen schon sehr.“ Und so entstand aus der anfänglichen Weihnachtsaktion schließlich die gemeinnützige Hilfsorganisation „Land ohne Eltern“. „Jetzt können wir auch ganzjährig zollfrei Hilfsgüter nach Moldawien bringen“, berichtet Reisch. Inzwischen ist sie schon sechsmal nach Moldawien gereist und hat vor Ort viel Herzlichkeit erlebt.

Ursula Reisch verteilt Geschenke an Kinder in Moldawien.
Die Unterschweinbacherin war bereits sechs Mal beim Verteilen der Geschenke in Moldawien dabei. © Privat

Regelmäßiger und enger Kontakt zu Partner-Organisationen

„Es hat mich erwischt“, sagt Reisch und die Begeisterung leuchtet aus ihren Augen. „Menschlich hat einfach alles gepasst. Aus Fremden wurden Partner und aus Partnerschaften Freundschaften.“ Bei sieben Verteilungen war sie dabei. Mit „Land ohne Eltern“ erfüllte sich für Ursula Reisch ein Lebenstraum. Jetzt hält sie als ehrenamtliche Geschäftsführerin ihrer Organisation mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern einen regelmäßigen und engen Kontakt zu den in einem der ärmsten Länder Europas bestehenden Partner-Organisationen „Altair-Z“ und „Autismus Hope“.

Programme der Hilfsorganisation „Land ohne Eltern“

Betreut von „Land ohne Eltern“ werden das Kinderheim in Glinjeni, die Sozialstation in Verejeni, die Gehörlosen-Vereinigung in Balti, Autismus-Hope, sowie das Krankenhaus und die Psychiatrie in Balti. „Mein Ziel ist es, einmal im Quartal diese Einrichtungen persönlich zu besuchen“, sagt Reisch und informiert über drei Programme, die von „Land ohne Eltern“ entwickelt wurden. Dazu zählen die Weihnachtspäckchen-Aktion, ein Zahnputz-Projekt und ein Computer-Projekt.

„Ich möchte mir keinen Heiligenschein erkaufen, sondern es ist für mich einfach zu einer Herzensangelegenheit geworden“, erzählt Ursula Reisch, die inzwischen über ein Netzwerk von über 200 Helfern verfügt. Mehr über die Hilfsorganisation gibt es auf www.Land-ohne-Eltern.de.

Dieter Metzler

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