Zuvor will die Wohnungsbaugesellschaft aber noch die Öffentlichkeit mit ins Boot holen. „Wir wollen frühzeitig in den Dialog mit den Bürgern eintreten“, sagt Franziska Baumann, Büroleiterin der Gesellschaft. Dabei soll sich aber nicht nur auf die im Bebauungsplanverfahren ohnehin vorgeschriebenen Beteiligungsschritte beschränkt werden. „Wir wollen transparent sein“, sagt Baumann.
Etwaige Bedenken von Anwohnern, dass durch die billigen Wohnungen Ghettos entstehen könnten, tritt Maier bereits jetzt entgegen. Insbesondere in den Projekten im ländlichen Bereich lege man den Fokus darauf, Wohnraum für Einheimische zu schaffen. „Wir wollen ein Angebot zum Beispiel für junge Menschen schaffen, die daheim ausziehen, oder für ältere, die sich den Wohnraum dort nicht mehr leisten können, aber in ihrem Heimatort bleiben wollen.“
Aber auch für Erzieher oder Feuerwehrleute soll bezahlbarer Wohnraum entstehen. Für das aktuell am schnellsten realisierbare Projekt auf den beiden Landkreisgrundstücken steht die Zielgruppe ebenfalls schon fest: Bedienstete des Landkreises. Landrat Thomas Karmasin sagt dazu: „Mitarbeiterwohnungen sind mittlerweile des entscheidende Argument bei der Einstellung von Personal.“
Um die Preise niedrig zu halten, hat die Wohnungsbaugesellschaft Planungen erstellen lassen, die sich überall gleich anwenden lassen. Eine Art Modulbauweise, die sich in Grundriss und Höhe beliebig kombinieren lässt. Außerdem setzte die Wohnungsbaugesellschaft auf Nachhaltigkeit: viel Holzbauweise, Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und verbrauchsarme Heiz- und Kühlsysteme sind die Mittel der Wahl.
Dass die Wohnungen dadurch unnötig teuer oder unansehnlicher Einheitsbrei werden, glaubt Maier nicht. Man könne auch mit wenig Geld anspruchsvoll und gleichzeitig nachhaltig bauen. „Der geförderte Wohnungsbau unserer Gesellschaft soll architektonisch ein Highlight sein.“
Andreas Daschner