Abgelehnte Asylbewerber wollen illegal einreisen

Füssen – Mehrmals hat der Fahndungscomputer bei einer Kontrolle auf der A7 am Mittwoch angeschlagen, als die Bundespolizei nach eigenen Angaben einer siebenköpfigen Familie aus Bosnien-Herzegowina die Einreise verweigerte. Die abgelehnten Asylbewerber waren ohne die nötigen Dokumente unterwegs.
Die Kemptener Polizisten überprüften das Fahrzeug mit italienischer Zulassung. Die fünf Kinder der Bosnier, die vermutlich einer Minderheit der Sinti und Roma angehören, waren nicht angeschnallt. Drei Kindersitze lagen im Fußraum des Fahrzeugs, während die Kleinen auf den Autositzen im Liegen schliefen und im Auto herumturnten.
Für die legitime Einreise und einen Aufenthalt in Deutschland konnten die Familie keine ausreichenden Papiere vorweisen. Bei genauer Überprüfung der Daten stellten die Beamten fest, dass die Bosnier den hiesigen Behörden bereits bekannt waren. Gegen den Vater lagen zwei Haftbefehle des Amtsgerichts Stuttgart aufgrund Erschleichens von Leistungen und unerlaubten Aufenthalts vor. Der Gesuchte war der Justiz noch über 1000 Euro schuldig. Zwar konnte der Bosnier nun die Geldstrafe von 860 Euro begleichen, nicht jedoch die 147 Euro für die Verfahrenskosten.
Gegen die gesamte Familie lag eine Aufenthaltsermittlung vom Amt für öffentliche Ordnung Stuttgart aufgrund des Verdachts des unerlaubten Aufenthaltes vor. Bereits im Oktober 2016 war das Asylverfahren der Bosnier rechtskräftig abgeschlossen worden. Der 38-Jährige behauptete, dass die Familie bereits seit vielen Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Italien habe und er nur fehlende Dokumente aus Deutschland holen würde.
Die Beamten verweigerten der Familie die Einreise und übergaben sie den österreichischen Kollegen der Polizeiinspektion Reutte.
kb