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Füssener klagen über Lärm durch Schneeräumdienst

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Weil ihrer Ansicht nach der Schneepflug beim jüngsten Wintereinbruch viel zu früh mit seiner Arbeit begonnen hat, haben sich jetzt zwei Füssener schriftlich bei Bürgermeister Paul Iacob beschwert. Der kontert mit Sarkasmus. © panthermedia/vanhorn

Füssen – Kaum mit dem Räumen hinterher gekommen ist kürzlich der Schneeräumdienst in Füssen. Schließlich ist in der zweiten Januarwoche in nur drei Tagen ein Meter Neuschnee gefallen. Umso größer ist der Ärger über zwei Bürger, die sich über den Lärm des Schneepflugs beklagten.

„Auch wir hatten eine ganz prekäre Situation, dass so viel Schnee in so kurzer Zeit gefallen ist“, merkte Bürgermeister Paul Iacob (SPD) jetzt im Haupt- und Finanzausschuss an. Die Fahrer der Schneepflüge hätten deswegen teilweise von 4 Uhr morgens bis 20 Uhr abends gearbeitet. 

Um so unverständlicher seien für ihn deshalb zwei Beschwerdebriefe von Bürgern, die er wegen des Räumdienstes erhalten hatte. „Unser aller Dank gilt dem Schneeräumdienst, der ein Wochenende unter schwersten Bedingungen gearbeitet hat“, erklärte der Rathauschef gegenüber den Mitgliedern des Ausschusses. 

Er selbst habe während der heftigen Schneefälle in der zweiten Januarwoche einen Schneepflug begleitet, um sich ein Bild der Lage zu machen. Sein Fazit: Die Fahrer machen eine Arbeit, die größte Konzentration erfordere. Denn die Räumfahrzeuge seien kaum durch die Straßen gekommen – und das habe nicht nur an den Schneemassen gelegen. Viele Autos, die längere Zeit am Straßenrand parken, hätten sich durch die vielen Flocken in riesige Schneehaufen verwandelt, die die Sicht auf den Gegenverkehr behinderten. Aus machen habe gerade noch ein Seitenspiegel heraus geschaut. „Ein normales Räumen ist da gar nicht mehr möglich.“

Die Schneepflugfahrer hätten an diesen Tagen um drei Uhr morgens mit der Arbeit angefangen und seien bis abends durchgefahren. „Das sieht der normale Bürger gar nicht“, betonte Iacob. Vielleicht deshalb sind der Stadtverwaltung kurz darauf zwei Beschwerdebriefe ins Haus geflattert, die Iacob vorlas.

In beiden beschwerten sich Bürger, dass sie durch die Schneepflüge früh morgens geweckt worden seien. So meinte eine Anwohnerin im Venetianerwinkel unter anderem, dass es ausreichen würde, wenn die Straßen dort um 6.30 Uhr vom Schnee befreit werden, da die Kinderkartenkinder erst um sieben Uhr in die Kita laufen – was allerdings für Gelächter bei den Räten sorgte. 

Ein Mann im Weidach monierte, dass die Parkplätze vor der Weidachturnhalle am Sonntag schon vor 5 Uhr morgens geräumt werden, obwohl der Parkplatz frühestens ab 8 Uhr benutzt werde. Er und seine Frau würden durch den Lärm des Pflugs geweckt und könnten dann nicht mehr schlafen. „Die Leute haben eine klare Prioritätenliste, wie geräumt werden soll“, kommentierte Iacob sarkastisch. Wenn der Räumdienst die Straßen im Weidach vom Schnee befreie, dann räume er den Parkplatz gleich mit. Für ihn sei dieser Egoismus unglaublich, bei dem die Leute nur noch sich selbst und nicht mehr das Allgemeinwohl im Blick hätten. „Das musste ich einfach mal mitteilen!“ 

Mit Absicht zugeräumt?

 In diesem Zusammenhang wies Winfried Gößler (Grüne) auf ein anderes Problem hin. Der Weg am Bahnhof, der zwischen den neu gebauten Mehrfamilienhäusern und den Gleisen hindurchführt und den die Öffentlichkeit nutzen darf, sei so mit Schnee zugeräumt worden, dass Fußgänger darum herumgehen mussten. Davon hatte auch Gerlinde Wollnitza (FWF) gehört, wie sie erklärte. Der Weg wurde schon mit Schneehaufen versperrt, als es noch die Möglichkeit gab, ihn woanders abzuladen. „Die haben`s nicht gern, wenn man den Weg benutzt.“ 

Unabhängig davon bedankte sich Ursula Lax (CSU) beim Schneeräumdienst, dass er in den vergangenen Tagen schon früh morgens mit dem Räumen angefangen hatte. Auch in Hopfen gab es keine Probleme, erklärte Peter Hartung (CSU). „Man kann den Schnee nicht in Luft auflösen, man muss ihn irgendwo hinräumen.“

kk

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