Wenn die Studie ergibt, dass eine Verbundintegration sinnvoll ist, können die Kommunen darüber entscheiden und weitere Förderungen des Freistaats für integrationsbedingte Einmal- und Dauerkosten erhalten. Anschließend wäre eine zügige Umsetzung möglich, da die Studie bereits alle Voraussetzungen wie realistische Kostenprognosen und Zeitpläne erarbeiten wird, informiert das Verkehrsministerium. „Einheitliche Strukturen stärken den ÖPNV. Die Ergebnisse der Grundlagenstudie werden uns wichtige Erkenntnisse liefern, welche Perspektiven wir dazu im Allgäu haben”, sagt die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU) dazu. „Ich begrüße die Grundlagenstudie daher ausdrücklich.“
Klimafreundlich pendeln
Auch Stefan Bosse (CSU), Oberbürgermeister von Kaufbeuren, hält die Studie für sinnvoll. Denn Kaufbeuren sehe sich in einer Scharnierfunktion zwischen Allgäu und München. „Die Verbindung und attraktive Gestaltung von Bus- und Bahnverkehr ist für ein klimafreundliches Pendlerverhalten wichtig. Es ist sehr sinnvoll, dass im Rahmen der Studie auch die Verzahnung mit benachbarten Verkehrsverbünden betrachtet wird.“
Eine große Chance für den Allgäuer Verkehrsraum sieht Thomas Kiechle (CSU), Oberbürgermeister von Kempten, in der Studie. „Das Allgäu ist ein sehr beliebter Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum – das muss sich auch in der Organisation unseres Verkehrs widerspiegeln”, so Kiechle.
Dankbar für die finanzielle Unterstützung des Freistaats zeigte sich Indra Baier-Müller (Freie Wähler), Landrätin des Oberallgäus. Denn: „Zwei wesentliche Stellschrauben, um deutliche Verbesserungen im ÖPNV zu erreichen, sind das Thema Verkehrsverbund und das Thema Tarifharmonisierung. Anders gesagt, es sind DIE Knackpunkte für die Weiterentwicklung unseres ÖPNV.“
Viele Vorteile
Verkehrsverbünde bieten den Vorteil, dass Tickets in der Regel einheitlich in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gültig sind. Außerdem werden Fahrpläne aufeinander abgestimmt und spiegeln sich auch in abgestimmten Fahrgastinformationen wider, was Zugangshemmnisse zum ÖPNV abbaut. Der Freistaat Bayern unterstützt deshalb bayerische Kommunen, die derzeit noch keinem Verkehrs- und Tarifverbund aus Bus und Bahn angehören, auf ihrem Weg in einen solchen Verbund. „Inzwischen haben sich alle verbundfreien Landkreise und kreisfreien Städte in Schwaben einer Verbundstudie angeschlossen. Das ist ein großer Erfolg und ein wichtiger erster Schritt“, erklärt Verkehrsministerin Schreyer. „Mit Hilfe der Ergebnisse können die Kommunen eine fundierte Entscheidung über ihren Beitritt treffen und damit die Voraussetzung für viele Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr schaffen.“