5000 Teilnehmer
Bundesweit machen bei der alljährlich im März startenden Aktion mehr als 5000 Arztpraxen, Apotheken sowie Reformhäuser mit. In den kommenden Wochen werden mehrere hunderttausend Infoflyer und Poster verteilt und in den Auslagestellen vor Ort wird zum Thema Darmkrebs und Vorsorge beraten. Ziel der Teilnehmer ist, so viele Menschen wie möglich zu motivieren, die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlte Vorsorge in Anspruch zu nehmen.
Die Spiegelung des Organs – vorgenommen von Experten nach voraus gegangener eingehender Beratung – dauert mindestens 20 Minuten und erfolgt mittlerweile sehr schonend. „Nichts gespürt“, lauten in der Regel die Kommentare, wenn die ambulante Prozedur vorüber ist. Auch Felix Rotaru von der Projektleitung „Deutschland gegen Darmkrebs“ betont: Eine Darmspiegelung ist heute in der Regel schmerzfrei und dauert nur etwa 20 Minuten.“ Auf Wunsch könne vor Beginn der Untersuchung auch eine Beruhigungsspritze gegeben werden.
Zuvor muss sich der Patient zuhause allerdings einer Darmreinigung unterziehen: dazu gehört, ein medizinisches Getränk zu sich nehmen, das einfach nur widerlich schmeckt. „Der Darm muss für die Spiegelung blitzsauber sein“, betonte Feil gegenüber unserer Zeitung.
Die eigentliche Untersuchung erfolgt mit einem dünnen, flexiblen Schlauchsystem, dem Koloskop. An der Spitze befindet sich eine hochempfindliche Videokamera, die Bilder aus dem Darminneren auf einen Monitor liefert. Der Arzt kann so die gesamte Darmwand beurteilen. Wie die Kollegen sagt auch Feil: Kaum eine Früherkennungsmaßnahme sei so erfolgreich wie die Darmspiegelung. „Bedingt durch die Vorsorge gibt es weniger Menschen, die schwer an Darmkrebs erkranken.“
Erfolgreiche Vorsorge
Erfreulicherweise sinke inzwischen die Zahl der Personen mit einem erkrankten Darm. Wie die gemeinsame Aktion „Deutschland gegen Darmkrebs“ in einer Pressemitteilung weiter erklärte, hat jede gesetzlich versicherte Person – Männer ab 50, Frauen ab 55 Jahren – Anspruch auf eine kostenlose vorsorgliche Darmspiegelung, die im Ärztejargon als „Koloskopie“ bezeichnet wird.
Im Zeitraum von zehn Jahren habe die fachmännisch durchgeführte Koloskopie 180.000 Menschen vor Darmkrebs bewahrt. Bei weiteren 40.000 Personen wurden die Tumore in so frühen Stadien entdeckt und beseitigt, dass für die behandelten Menschen noch ausgezeichnete Chancen auf Heilung bestehen – so das Ergebnis einer Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg.