50 Jahre Tegelbergbahn

Schwangau – Seit 50 Jahren gibt es die Tegelbergbahn schon. Dieses Jubiläum haben jetzt Vertreter der lokalen Politik und der Wirtschaft in der Panoramagaststätte auf dem Tegelberg gefeiert.
Den geistlichen Segen spendeten Pfarrer Jörn Foth und Bruder Michael. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Chorgemeinschaft der Männerchöre Schwangau und Hopferau.
Beim Festakt ging Beiratsvorsitzender Peter Helmer auf die wirtschaftliche Situation der Bahn ein. Und sprach dabei von einer Erfolgsgeschichte. „Wir haben eine funktionierende Gesellschafterstruktur und eine nachhaltige Geschäftsstrategie. Beides hat sich in den vergangen 50 Jahren bewährt und wird in Zukunft seine Tragfähigkeit zeigen“, ist er überzeugt.
Um das Unternehmen Tegelbergbahn in der Region zu verwurzeln und Kapital zu gewinnen, wollte man bei der Gründung viele Gesellschafter mit an Bord holen. Heute halten über 100 private Gesellschafter 75 Prozent des Kapitals. 25 Prozent davon entfallen auf die Kommunen Schwangau, Füssen und Halblech. Ein weiterer Erfolgsfaktor war laut Helmer der Zusammenschluss der drei Standorte Schwangau, Halblech und Pfronten. „Denn damit verfügen wir über die kritische Größe, um im Wettbewerb zu bestehen. Gleichzeitig können wir unseren Gästen ein attraktives Bergangebot mit unterschiedlichen Schwerpunkten anbieten.“
Keine „Eventisierung”
Damit die Bahn auch weiterhin wirtschaftlich erfolgreich bleibt, werde es künftig auf drei Faktoren ankommen, meinte der Beiratsvorsitzende. Neben einer modernen und sicheren Technik sei eine attraktive Infrastruktur am Berg, wie gepflegte Wanderwege und naturverträgliche Angebote im Sommer und Winter, und ein guter Service für die Gäste notwendig. „Dieser beginnt bei der Freundlichkeit des Personals und geht bis zum digitalen Ticket.“ Dabei werde die Tegelbergbahn auf Qualität und Naturverträglichkeit achten. „Eine sogenannte ,Eventisierung der Berge‘ durch ständig neue Attraktionen, ist nicht unser Ziel“, so Helmer. Man bleibe auf dem Weg des sanften Tourismus. Außerdem sollen die Angebote der Bahn besonders für Einheimischen attraktiv sein. „Denn es gilt die Formel: Was dem Einheimischen gefällt, gefällt auch dem Gast. Das ist unsere Überzeugung.“
Unermüdlicher Einsatz
Daneben komme es auch auf die operative Führung an. In den vergangenen 50 Jahren waren zwei Namen untrennbar mit der Unternehmensgeschichte verbunden, erklärte Helmer. „Das sind die Geschäftsführer Josef Müller und Franz Bucher.“ Zu Beginn habe Müller stark auf den Winterbetrieb gesetzt. „Später ab 1984 hat Franz Bucher dann die zunehmende Bedeutung des Sommertourismus erkannt und den Tegelberg als beliebten Wander- und Kletterberg etabliert.“ Beide „haben viel für die Tegelbergbahn getan und waren unermüdlich im Einsatz“, sagte der Beiratsvorsitzende.
Nach Buchers tragischem Tod wurde Frank Seyfried neuer Geschäftsführer. Neben der guten fachlichen Kompetenz bringe er auch die Leidenschaft für die alpine Technik mit, so Helmer.
Die Bedeutung der Tegelbergbahn hatte zuvor unter anderem Angelika Schorer, CSU-Landtagsabgeordnete, in ihrer Festrede gewürdigt. Sie und ihr Landtagskollege Dr. Paul Wengert (SPD) waren beim Festakt ebenso anwesend wie der Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU), die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU), die Bürgermeister Paul Iacob aus Füssen, Michaela Waldmann aus Pfronten, Stefan Rinke aus Schwangau und Johann Gschwill aus Halblech. Auch Manfred Hegedüs von der Sparkasse Allgäu und Christoph Huber von der VR-Bank Kaufbeuren Ostallgäu waren vor Ort.
kb