Von der Ostallgäuer Aktionsgruppe „Bergaufland e.V.“ sei nun aber der Wunsch geäußert worden, in diesen Verein zu wechseln. Dies werde, so Zweiter Bürgermeister Erwin Maas, vor jeder neuen Förderperiode neu abgefragt. „Natürlich möchten dieser Verein, dass die vier Gemeinden, Rieden, Roßhaupten, Stötten und wir von Lechbruck, auch im 'Bergaufland' dabei sind”, erläuterte Moll. Das hieße aber für Lechbruck, die „vertraute Familie“ zu verlassen und ins Ostallgäu gehen.
Diskutiert worden sei das Thema bereits mit beiden Vereinen, so der Rathauschef weiter. „Wir sind mit Rieden, Roßhaupten, Stötten, Bernbeuren, Prem und Steingaden mittendrin. In der Ostallgäu-Gruppe wären wir dann nur noch eine Randgemeinde”, gab er zu bedenken. „Wir wären, wie wir es ja gewöhnt sind, der letzte Zipfel vom Ostallgäu. Und so haben wir Bürgermeister der beteiligten Orte beschlossen, dass wir im Auerbergland bleiben wollen.“
Höhere Kosten
Die rechtlichen Auswirkungen der Entscheidung sind die Mitgliedsbeiträge. Diese lagen in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich 0,55 Euro pro Einwohner. Im vergangenen Jahr kamen so etwa 4200 Euro für die Ostallgäuer Gemeinden Rieden, Stötten, Roßhaupten und Lechbruck zusammen. Der Landkreis Weilheim-Schongau hat in dieser Förderperiode einen Antrag auf Förderung des LAG-Managements gestellt. Um alle Fördermittel direkt in Projekte fließen zu lassen, wird der Landkreis ab 2023 jedoch keine Förderung für das Management mehr beantragen.
Damit wird sich der Pro-Kopf-Betrag in etwa verdoppeln. Dies schlägt für Lechbruck mit 4095 Euro zu Buche. „Natürlich ist der finanzielle Aspekt nicht von der Hand zu weisen, ich sehe es aber eher emotional”, sagte Moll dazu. Bislang sei die Flößergemeinde in dem Verein gut aufgehoben gewesen. „Die bisherigen Förderung, wie zuletzt zum Beispiel die Anzeigetafel des Eisstadions, sind immer problemlos gelaufen”, erinnerte der Bürgermeister. Alle vier Ostallgäuer Kommunen müssten daher einen Beschluss fassen, dass sie auch zukünftig dem Fördergebiet Auerbergland angehören wollen. „Ich werde dafür stimmen!“, betonte Moll.
Auf die Frage von Dr. Stefan Mahrla, ob die anderen Gemeinden schon abgestimmt haben, musste das Gemeindeoberhaupt aber passen: Er wisse zur Zeit nur von der Absichtserklärung, auch bei Auerbergland bleiben zu wollen. Auch Maas warb dafür, dort zu bleiben. „Auch wenn es oft nur Kleinigkeiten waren, haben wir in der Vergangenheit davon profitiert und es ist von großem Vorteil Regierungsbezirksübergreifend agieren zu können.“
Klare Entscheidung
Der Gemeinderat stimmte schließlich dafür, in der Aktionsgemeinschaft Auerbergland für die Förderperiode 2023 bis 2027 zu bleiben. Neben der Zugehörigkeit im Auerbergland beschloss der Gemeinderat zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag, den erforderlichen finanziellen Ausgleich für die Jahre 2023 bis 2027 in Höhe von 4095 Euro bereit zu stellen.