Die Kinderkrippe in der alten Schule des Marktes kommt im Jahr 2020 auf Einnahmen in Höhe von 172.086 Euro (166.435 Euro). Die Ausgaben betragen hier 199.420 Euro (195.775 Euro). Der Fehlbetrag beläuft sich auf 27.334 Euro (29.341 Euro). Hier muss der Markt Nesselwang wegen eines anderslautenden Betriebsvertrages das Defizit in Höhe von 90 Prozent (24.661 Euro / Vorjahr: 26.407 Euro) übernehmen. Die restlichen zehn Prozent (2733 Euro / Vorjahr: 2.934 Euro) stemmt erneut die Katholische Kirchenstiftung.
„Bei der Kinderkrippe hatten wir im letzten Jahr aus bekannten Gründen zwei Monate auf die Elternbeiträge verzichtet. Diese wurden uns vom Staat ausgeglichen“, so der Hauptamtsleiter. Für das im September 2019 in Betrieb genommene Kinderhaus „Spielraum“, welches die Johannitern betreiben, lagen dem Gremium keine Zahlen für das Jahr 2020 vor. Diese sollen noch nachgereicht werden. „Laut Aussage von den Verantwortlichen gibt es hier aber kein Defizit“, erklärte Straubinger.
Die Bedarfsplanung zeige, dass die Kommune ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen bietet. Von den 140 Plätzen in den beiden Kindergärten Sankt Andreas (115 Plätze) und „Spielraum“ (25 Plätze) sind derzeit 125 belegt. „Hier kommen noch jeweils fünf Kinder mit Einschränkungen und fünf Kinder unter drei Jahren dazu“, so Straubinger. In der Kinderkrippe Sankt Andreas sind 12 von 16 Plätzen belegt und bei der Kinderkrippe im Badeseeweg 12 von 15 Plätzen. „Es verbleiben somit rechnerisch fünf freie Kindergartenplätze und sieben freie Krippenplätze.“
Auch bei der Bedarfsplanung bis ins Jahr 2025 ergebe sich kein Mehrbedarf an Betreuungsplätzen. „Aufgrund der aktuellen Geburtenzahlen, der mittlerweile vollen Belegung des Wohnbaugebiets ,Im Gern‘ und keiner absehbaren Ausweisung von weiteren Wohnbaugebieten sowie der eingeschränkten derzeitigen gewerblichen Entwicklung – wir haben einfach keinen Platz mehr – ergibt sich auch in den nächsten Jahren kein weiterer Bedarf an Betreuungsplätzen“.
Wegen der Corona-Zeit verzichtet die Gemeinde auf eine Gebührenerhöhung im kommenden Kindergartenjahr. Der Markt liege laut Straubinger mit seinem Elternanteil in einem guten Mittelfeld im Vergleich zu anderen Kommunen. Seit 2019 seien die Gebühren im Ort stabil, erst zum September 2022 sei eine moderate Erhöhung geplant.
„Nesselwang bietet hier ein hervorragendes Angebot für die Kinderbetreuung. Die Eltern wissen es auch zu schätzen, welche Arbeit in den Einrichtungen geleistet wird“, sagte Bürgermeister Pirmin Joas (CSU). Durch steigende Personalkosten und immer höheren rechtlichen Auflagen seien auch die Kosten für die Kommunen in den vergangenen Jahren gestiegen, fügte der Nesselwanger Rathauschef hinzu. Beim Betreuungsschlüssel liege der Markt zum Teil deutlich über den gesetzlichen Anforderungen. „Aber unsere Kinder sind es uns wert“, so Joas zum Abschluss.