Wie bereits mehrfach berichtet, arbeiten Stadtverwaltung, Stadtrat und Planer seit mehreren Jahren daran, die Situation auf dem Sport- und Freizeitareal im Weidach zu ordnen (der Kreisbote berichtete mehrfach ausführlich). Dort treffen neben den Skatern und Bikern auch die Baseballer sowie zwei Fußballvereine aufeinander, die alle eine Infrastruktur und Parkplätze brauchen. Außerdem führt derzeit noch ein Radweg mitten durch das Gelände, der allerdings in Richtung B16 verlegt werden soll. Förderanträge für die Verlegung sind bereits gestellt worden.
Ein Konzept, wie all die unterschiedlichen Bedürfnisse der Freizeitsportler unter einen Hut zu bringen sind, fehlte bislang, vieles wurde provisorisch gehandhabt. So haben beispielsweise weder die Baseballer der Royal Bavarians noch Türkgücü Füssen eigene Umkleidekabinen, sondern müssen die Weidachturnhalle mit benutzen.
Neben einem ordnenden Konzept mit klaren Strukturen wird bereits seit mehreren Jahren darüber nachgedacht, das Jugendhaus dort neu zu bauen, wo die Jugend ist – eben im Weidach. Eine Entscheidung dazu ist bislang aber noch nicht gefallen. Unklar war bislang auch die Zukunft der historischen Weidachturnhalle, die in Teilen saniert werden muss.
Turnhalle wird saniert
Zumindest für das letztere Problem zeichnet sich mittlerweile eine Lösung ab, wie Hauptamtsleiter Peter Hartl im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte. So sollen in der Weidachturnhalle die nötigsten Reparaturarbeiten an Heizung, Elektronik und den Fenstern vorgenommen werden, berichtete er. Ein entsprechendes Konzept will das Rathaus in Auftrag geben. Dabei sollen die Planer vor allem darauf achten, dass die Sanierungskosten die Grenze von 175.000 Euro nicht überschreiten, wie der Stadtrat erst in der vergangenen Woche in seiner Sondersitzung zum Haushaltskonsolidierungsprogramm beschlossen hat (der Kreisbote berichtete). 100.000 Euro wird übrigens die TSG Füssen zur Sanierung beisteuern, berichtete Hartl.
Den Royal Bavarians und Türkgücü Füssen will die Verwaltung dagegen ein Grundstück zwischen Skaterplatz und Baseball-Spielfeld anbieten, auf dem ein Gebäude mit Umkleidekabinen, Duschen und Sanitäranlagen gebaut werden könnte. Dies sei der einzig machbare Standort, unterstrich Hauptamtsleiter Hartl. Das Gebäude soll so geplant werden, dass ein Jugendhaus zu einem späteren Zeitpunkt problemlos angebaut bzw. angedockt werden kann. Allerdings, das betont der Hauptamtsleiter, müssen die beiden Sport-Vereine den Bau des Funktionsgebäudes selbst finanzieren. Entsprechende Gespräche sollen demnächst mit den Clubs geführt werden. Zu den voraussichtlichen Kosten konnte er zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Angaben machen. „Wir wissen ja noch gar nicht, was die Vereine wollen.“
Parkdeck ist ein Muss
Unabhängig davon ist laut Hartl der Bau eines Parkdecks auf der anderen Seite der B16 auf dem Parkplatz des Krankenhauses die Grundvoraussetzung für das Funktionsgebäudes und das neuen Jugendhauses. Denn die Verwaltung muss zwingend die erforderlichen Stellplätze nachweisen können. Nach Protesten, unter anderem aus den Reihen des Historischen Vereins „Alt Füssen“, und denkmalschutzrechtlichen Bedenken wegen alter Soldatengräber soll das Parkhaus nun aber weiter in Richtung des Hubschrauber-Landeplatzes versetzt, erläuterte Hartl den aktuellen Stand.
Heikles Thema Parken
Weitere Bedingungen, die von den f64-Architekten im Rahmen ihrer Planungen erfüllt werden sollen: Die Sichtachse auf die Stadtmauer darf nicht verbaut werden, auf dem obersten Deck dürfen keine Parkplätze entstehen, sondern eine Grünfläche. Ferner sollen die Seiten des Gebäudes mit Pflanzen so bedeckt werden, dass das Parkdeck von der Sebastianstraße aus als solches nicht erkennbar sein soll.Mit dem Klinikverbund Ostallgäu-Kaufbeuren als Besitzer der Fläche muss außerdem noch geklärt werden, wer den Bau des Parkhauses finanziert und dieses später betreibt. Klar sei bislang nur, dass sich der Bau für die Beteiligten auch rechnen soll. Sprich: wer dort parken will, wird wohl um das Zahlen Parkgebühren nicht herum kommen, so Hartl.
Ohnehin ist das Thema Parken im Weidach ein heikles. Grund dafür ist, dass bis zum Bau des Parkdecks schlicht zu wenig Parkplätze für die vielen Nutzer vorhanden sind. Zwar hat die Stadtverwaltung beim Landratsamt Ostallgäu in Marktoberdorf bereits den Bau von provisorischen Parkplätzen im Rotwandweg beantragt, wie Hartl berichtet. Da der Antrag aber über das hinaus geht, was im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen war, bestehe noch Klärungsbedarf. Fix sei dagegen, dass der Parkplatz im Schwedenweg im kommenden Jahr erweitert werden soll.
Wohl nicht mehr errichtet werden muss dagegen eine ursprünglich geplante 20 Meter und drei Meter hohe Lärmschutzwand, die ein Anwohner gefordert hatte. Da dieser weg gezogen sei, habe sich der rund 180.000 Euro teure Bau der Anlage erledigt