Auf zu neuen Ufern
Bei einer Präsentation hat sich die Ostallgäuer Landtagsabgeordnete Angelika Schorer (CSU) über die Hochwasserschutzmaßnahmen und den Ausbau des Gruberbachs informiert. Gemeinsam mit weiteren Politikern war sie im Anschluss an die Kreistagssitzung in das Flößerdorf gekommen.
„In Lechbruck stinkt’s“, hieß es vo einiger Zeit und bezog sich auf die Situation am Gruberbach, einem Zufluss zum Lechstausee nahe der Lechbrucker Schule. Grund war unter anderem die Verlandung des Gewässers. An dem daraufhin gebildeten runden Tisch nahm auch Angelika Schorer teil, die sich zuvor schon für die Hochwasserschutzbauten am Lech im Bereich des Lechbrucker Ortskerns stark gemacht hatte. Endlich Baubeginn Bei den Beratungen erklärte sich schließlich die EON-Wasserkraft als Rechtsnachfolger der BAWAG, die 1966 den Stausee zur Stromgewinnung eingerichtet hatte, bereit, die Entlandungsmaßnahme vorzunehmen. Nach langwierigen Planungsarbeiten und Einwendungen seitens der Bachanrainer, die ihre Aussicht nicht einbüßen wollten, wurde vergangene Woche mit den Arbeiten begonnen. Wie Schorer von Projektleiter Oliver Brand von der EON-Waserkraft erfuhr, werden rund 9000 Kubikmeter Sande und Kies aus dem Bachbett herausgebaggert, der Querschnitt des Baches verkleinert und ein konstantes Gefälle hergestellt. Rund die Hälfte des entnommenen Materials wird anschließend genutzt, um den Altarm, über den der Gruberbach am stärksten entwässert, zu schließen. Der mündet momentan im Bereich des Sporthafens in den See. Kies gewinnen Auf diese Variante hatte man sich mit der Gemeinde geeinigt, auch deshalb, weil dort die Freizeitanlagen „Oberer Lechstausee“ am entstehen sind. So sollte diese kleine Insel, die 1983 im aufgeschüttet wurde, über Brücken an den Lechwanderweg angeschlossen werden. Hierzu bedarf es nun nur noch einer Brücke, die die Halbinsel mit dem „Festland“ verbindet. Weiterhin will EON den Lechstausee für einige Wochen absenken und Kies aus dem Bereich vor dem ehemaligen Hallenbad entnehmen. Zum einen, um auch hier der Verlandung entgegen zu arbeiten, aber auch zur Kiesgewinnung. Rund 200 000 Euro werden die Arbeiten durch die EON-Wasserkraft voraussichtlich kosten. Evakuierung 2005 Im Rahmen ihres Besuches ließ sich Angelika Schorer dann von Altbürgermeister Dietmar Hollmann und Amtsleiter Michael Köpf die vollendeten Hochwasserschutzbauten zeigen. In den vergangenen Jahren, vor allem 2003 und 2005, aber auch beim Pfingsthochwasser 1999 hatte der Lech den Ort mehrfach unter Wasser gesetzt. 50 Anlieger mussten vor vier Jahren deshalb ihre Häuser verlassen, wie die Anwesenden, unter anderem Bürgermeister aus Ostallgäuer Gemeinden, erfuhren. So wurde für rund 980000 Euro eine Flutmauer im Ortskern gebaut und das Lechufer zwischen Brücke und Rathaus auf Lechbrucker Seite verflacht und verbreitert. Hier verläuft auch der neue Wanderweg. Insgesamt wurde der Ort in diesem Bereich touristisch aufgewertet und besser gegen extreme Hochwasser geschützt.