Schwere Vorwürfe gegen Markus Berktold
Ferner werfen die Ermittler dem Heimleiter vor, bis Ende 2021 durch Scheinrechnungen über 110.000 Euro an Firmengeldern zu seinen Gunsten veruntreut zu haben. Dabei soll ihm die Frau in mehreren Fällen geholfen haben.
Ohnehin stand offenbar zunächst vor allem der ehemalige Leiter des Caritasheims im Fokus der Ermittler, wie Oberstaatsanwalt Matthias Held erläuterte. Gegen ihn hatte die Ermittlungsbehörde bereits im vergangenen Jahr einen Haftbefehl beantragt, den das Amtsgericht Nürnberg einen Tag vor Heilig Abend ausstellte.
Erst im Zuge der Durchsuchung mehrerer Einrichtungen – darunter das Cariatsheim und das Seeger Rathaus – hätten die Ermittler am gestrigen Mittwoch Erkenntnisse gewonnen, die schließlich auch zur vorläufigen Verhaftung Berktolds führten. „Es haben sich weitere Umstände ergeben“, sagte Held.
Im Zuge der Razzia haben die Ermittler Held zufolge auch zahlreiche Unterlagen und Dokumente sicher gestellt. „Diese werden derzeit gesichtet und ausgewertet”, teilte der Behördensprecher mit. Ferner seien Arrestbeschlüsse vollzogen und Gegenstände und Konten gepfändet worden.
In Gang gesetzt hatte die Ermittlungen ein nicht näher genannter Firmenmitarbeiter. Dieser hat der Staatsanwaltschaft zufolge Anzeige erstattet.
Bei der Razzia am gestrigen Mittwoch waren neben dem zuständigen Oberstaaatsanwalt der ZKG rund 50 Beamte der Kripo Kempten im Einsatz.
Der Jurist Markus Berktold war 2014 erstmals zum Bürgermeister von Seeg gewählt worden. Bei der Kommunalwahl 2020 bestätigten die Seeger ihn im Amt. Außerdem sitzt der Kommunalpolitiker für die CSU im Ostallgäuer Kreistag.