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Schönheitskur für die Füssener Innenstadt

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Von: Katharina Knoll

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Fußgängerzone Füssen
Der Platz am Stadtbrunnen vorm Sportgeschäft Keller soll umstrukturiert und attraktiver gemacht werden. © Matthias Matz

Füssen - Wenig attraktiv, soll der Platz vor dem Sporthaus Keller in der Füssener Fußgängerzone umgestaltet werden. Das hat der Bauausschuss beschlossen.

Bänke, Fahrradständer, ein Briefkasten, eine Telefonzelle, Parkplätze und ein Mülleimer: Der Platz vor dem Sportgeschäft Keller wirkt unsortiert und wenig attraktiv. Dabei liegt er in bester Altstadtlage. Deshalb möchte ihn die Stadt umgestalten, wie Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU) vergangene Woche in der Sitzung des Bauausschusses ankündigte. Bei der Vorstellung des Projekts wurde aber schnell klar: Mit Blick auf die leere Stadtkasse soll die Umsetzung so wenig wie möglich kosten.

Um Innenstädte schnell attraktiver zu machen, gibt es das Förderprogramm Sonderfonds Innenstadt. Und der Stadt Füssen wurden hier insgesamt 560.000 Euro bewilligt. Mit diesem Geld soll Zug um Zug die Aufenthaltsqualitäten in der Innenstadt verbessert werden. Dazu gehört auch eine ansprechende Stadtmöbilierung. Um die Fördermittel abrufen zu können, müssen die entsprechenden Projekte allerdings bis 2023 umgesetzt werden.

Deshalb schauten sich „Die Stadtentwickler“, welche die Stadt Füssen bei städtebaulichen Sanierungen beraten, die Missstände in der Lechstadt an. Die Projektgruppe zum Sonderfonds diskutierte anschließend die Problemlagen. Dabei rückte ein wichtiger Kernbereich in der Altstadt in ihren Fokus: Der Platz am Stadtbrunnen vor dem Sportgeschäft Keller. „Der Bereich soll entrümpelt und komplett umstrukturiert werden“, erklärte Eichstetter. Das Ziel sei, eine konsumfreie Ruhezone mit Sitzgelegenheiten für alle Generationen zu schaffen, die zugleich an die historische Bedeutung des Ortes erinnert. Schließlich stand hier früher einmal das alte Rathaus der Stadt. Dafür sollen die Parkplätze verlegt werden. Außerdem soll der Platz einen Namen bekommen.

Hohe Förderung

Die Stadtentwicklerin Annegret Michler wird dafür einen detaillierten Plan mit verschiedenen Varianten erstellen, so der Rathauschef. Erst dann könne man abschätzen, was das Ganze kosten werde. Durch die Förderung durch den Sonderfonds werde sich der Eigenanteil der Stadt aber in einem geringen Rahmen halten, ist sich ´der Rathauschef sicher.

„Wenn wir wüssten, dass wir 20.000 Euro tragen müssen, dann würde ich das jetzt schon stoppen wollen“, meinte Martin Dopfer (Füssen-Land) mit Blick auf die angespannte finanzielle Lage der Stadt. „Das ist die Arbeit dann nicht wert.“ „Primär geht es darum, den Platz aufzuräumen“, entgegnete Eichstetter. „Wir können uns gerne ein konkretes Angebot einholen, was die Planung kosten würde und dann eine Schätzung von der Umsetzung.“

Geringe Kosten?

Nachdem er von dem Projekt erfahren habe, habe er bereits eine Skizze angefertigt, wandte UBL-Stadtrat und Architekt Mangus Peresson ein. „Die kostet gar nichts.“ Im Zuge der Planungen müsse man aber auch darüber diskutieren, ob die Bäume dort wegkommen. Denn: „an einer solchen Stelle in der Stadt war nie was Grünes“, wandte der Vorsitzende des Historischen Vereins „Alt Füssen“ ein. Außerdem brauche die Stadt einen Platz, wo sich die Bürger hinsetzen können ohne dafür gleich einen Kaffee kaufen zu müssen.

„Es ist eine Schande, wie das da ausschaut“, so Jürgen Doser (FWF). „Da fehlt die Liebe zum Detail.“ Allerdings machte auch ihm die Finanzierung sorgen. Mit Blick auf die Haushaltskonsolidierungen war er der Meinung, dass man für die Umgestaltung auch die Werbegemeinschaft oder den BDS um eine Spende bitten könnte. „Mit wenig Geld kann man da was machen.“

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