Drei Tage feierte die Wasserwacht ihr 75-jähriges Jubiläum auf ihrem Gelände, das in der Nähe des Bootshafens liegt. Der Nachmittag begann mit Kinderanimation. Dem Programm für Familien folgte abends Live-Musik.
„Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir eine starke Jugendgruppe haben“, betonte Vorsitzender Achatz vor der Seemesse im Gespräch mit unserer Zeitung.
Dabei wurde allerdings auch ein Problem deutlich, das Ivonne Westman, die für die Nachwuchsarbeit zuständig ist, ebenfalls sofort ansprach. „Füssen hat kein Hallenbad. Im Winter müssen wir nach Nesselwang ausweichen. Hätten wir die gute Unterstützung durch das Füssener Busunternehmen Kößler nicht, hätten wir das Problem, die Jugend selbst irgendwie zum nächsten Hallenbad zu bringen.“
Seit zwei Jahren übt die neue Leiterin den Spagat, einerseits die Tradition zu bewahren und andererseits die Familien für neue Ideen zu begeistern. „Unsere Kleinsten können schwimmen. Da sind alle Eltern dahinter“, freut sie sich. Und auch darüber, dass die Zahl der Füssener Wasserwachtkinder jeden Tag wachse. „Aktuell sind bei uns insgesamt 52 Mädchen und Buben“, weiß Westman.
Viel zu verdanken hat die Jubilarin Wasserwacht dem 40 Mitglieder starken Förderkreis, dem Alisa Baumgartner vorsitzt. „Die Wasserwacht hat seit 75 Jahren das Privileg anderen helfen zu können. Dazu gratuliert der Förderkreis und hofft auf eine weitere gute Zusammenarbeit“, heißt es dazu auf einem Info-Blatt, das beim Seefest auf den Tischen auslag.
Die Festschrift lässt auf ihren 30 Seiten die besonderen Ereignisse der Füssener Wasserwacht seit dem Gründungsjahr 1947 lebendig werden, die bayernweit zum Kreis der über 500 Ortsgruppen zählt. Auch das Jubiläumsfest bot einen Höhepunkt, als Franziskanerpater Michael Hubatsch die neuen Rettungsbote segnete. „Das kleine kostet 6000 Euro, das große Boot 80.000 Euro, bezahlt vom Staat“, erklärte Achatz.
Zahlreiche Ehrengäste nahmen an der Seemesse teil, darunter Angelika Schorer als Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes. Als Vertreter der Stadt Füssen war Zweiter Bürgermeister Christian Schneider (Füssen Land) aufs Wasserwachtgelände gekommen.
Pater Hubatsch zitierte in seiner Predigt unter freiem Himmel Sprichwörter wie „Steter Tropfen höhlt den Stein“, die Bezug zum Einsatz der BRK-Wasserwacht-Teams haben. In der Einladung zum Seefest war versprochen worden, „für das leibliche Wohl“ sei gesorgt. Der Pater schloss mit Blick auf Imbissstände mit dem Wunsch: den Besuchern solle das Wasser im Munde zusammenlaufen.