Eine Option, die sie dabei in Erwägung ziehen: Die Wassertemperatur zu senken, um Energie zu sparen. Auch Becken abzusperren wäre eine Möglichkeit. Doch das müsse alles noch im Detail besprochen und entschieden werden. „Dieses Thema wird in den folgenden Gemeinderatssitzungen thematisiert“, so Hechenberger. Dabei werde auch noch abgeklärt, wann das Pfrontener Freibad genau seine Türen öffnet. Geplant sei Anfang bzw. Mitte Juni.
Die explodierenden Energiepreise sind aber nicht die einzigen Probleme, mit denen das „Alpenbad” zu kämpfen hat. Auch Personalmangel macht ihm zu schaffen. „Wir sind in den Sommermonaten auf Hilfskräfte angewiesen“, erklärt der Gemeindeverwalter. Falls das Alpenbad keine findet, könnte es sein, dass die Öffnungszeiten verkürzt werde müssen.
Mit dem gleichen Problem hat auch das „Alpenfreibad” in Trauchgau zu kämpfen. „Im Moment stemmen wir den Badebetrieb ausschließlich mit Aushilfen“, erklärt Axel Wittwer, technischer Angestellter bei der Gemeinde Halblech. „Die für den Betrieb und die Betreuung der technischen Anlagen notwendigen Fachkräfte haben wir. Was uns fehlt wäre zum Beispiel eine Saisonkraft für die Beckenaufsicht.
Ideal wären Studenten mit Rettungsschwimmabzeichen in Silber, die uns während der Semesterferien unterstützen könnten.“ Trotzdem konnte die Gemeinde mit dem ersten Sommerwetter Mitte Mai das Freibad öffnen. „Wir hoffen, auch mit knapper Personaldecke unsere Öffnungszeiten halten zu können.“
Wer das „Alpenfreibad” besuchen möchte, muss heuer allerdings etwas tiefer in den Geldbeutel greifen als im vergangenen Jahr. Denn die Eintrittspreise wurden geringfügig erhöht. Einheimische und Urlauber mit Gästekarte zahlen nun fünf Euro statt wie bisher 4,50 Euro. Der reguläre Preis für Erwachsene liegt nun bei sechs Euro anstatt 5,50 Euro.
Die Erhöhung habe aber nicht unbedingt etwas mit den steigenden Energiepreisen zu tun, betont Wittwer. Das sei eigentlich schon vor zwei Jahren geplant gewesen. „Nachdem 2020 zunächst nicht klar war, ob und in welchem Umfang wir öffnen dürfen, haben wir auf ein Anpassung der Preise damals verzichtet. Wir waren froh, dass wir wieder Gäste ins Bad lassen durften und wollten die dann nicht gleich mit höheren Preisen erschrecken.“
Weniger Probleme bereiten dem Bad derzeit die steigenden Energiepreise. Diese hätten bei ihnen noch nicht mit voller Wucht eingeschlagen, wie der technische Angestellte erklärt. Denn das Freibad werde seit jeher mit einer Wärmepumpe beheizt, die bei Bedarf zugeschaltet wird. „Bei Schönwetterperioden können wir darauf weitgehend verzichten. Die Erwärmung des Duschwassers erfolgt bei uns ebenfalls über eine Wärmepumpe“, so Wittwer.
Keine höheren Eintrittspreise gibt es heuer dagegen beim „Starzlachauen“-Freibad in Wertach. Momentan werde im Bad alles so belassen wie im Jahr zuvor, informiert Verena Angerer von der Tourist-Info Wertach. Eine Preiserhöhung sei frühestens im kommenden Jahr vorgesehen. Aber: „Sollten die steigenden Energiepreise uns weiterhin verfolgen, werden wir darauf reagieren müssen.“ Das Freibad werde hauptsächlich mit der Solaranlage beheizt, die sich auf dem Betriebsgebäude befindet. Auf Gas greife man nur zurück, um das Wasser zur Freibaderöffnung auf Temperatur zu bringen.
„Mit Gas wird im weiteren immer wieder nachgeholfen, wenn aus der Solaranlage zu wenig kommt. Dies haben wir in den vergangenen Jahren schon so gehandhabt und aufs Heizen dann verzichtet, wenn gleich mehrere schlechte Tage hintereinander angekündigt waren und daher eh mit sehr wenig Besuchern gerechnet werden musste. So soll es auch dieses Jahr laufen“, fügt Angerer hinzu.
Das Ziel sei, ca. 23 Grad im Schwimmerbecken und ca. 25 Grad im Nichtschwimmerbecken zu erreichen. Passt das Wetter, öffnet das Wertacher Freibad demnächst.
Allerdings schlägt sich auch das „Starzlachauenbad“ mit Personalproblemen herum. „Seit 2020 haben wir leider keinen Vollzeit-Bademeister mehr und müssen daher die Badesaison mit verschiedenem Teilzeitpersonal decken“, erklärt Angerer. Teilweise müsse das Personal der Tourist-Info einspringen, wenn das externe Personal nicht alle Dienste abdecken könne.
Übrigens: Einschränkungen wegen Corona gibt es in allen drei Bädern nicht mehr. „Wir haben nach zwei Jahren erstmals wieder unsere Attraktion, einen aufblasbaren Trimaran im Wasser“, so Wittwer.