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Ruf nach mehr Sachlichkeit

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Reutte – Voller Saal beim Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer (WK) Reutte: Unternehmer, Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens trafen sich zu diesem gesellschaftlichen Ereignis zum allgemeinen Meinungsaustausch und erlebten in diesem Jahr den ersten Auftritt des neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol, Christoph Walser.

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1 / 7In einem Pressegespräch vor dem Neujahrsempfang der WK Reutte geben Evelyn Geiger-Anker (v.l.), Direktorin der WK Reutte, WK-Präsident Christoph Walser, WK-Obmann Christian Strigl sowie Wolfgang Winkler, Bezirksstellenleiter der WK Reutte, eine Einschätzung zur aktuellen wirtschaftliche Lage Tirols. © ed
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2 / 7In einem Pressegespräch vor dem Neujahrsempfang der WK Reutte geben Evelyn Geiger-Anker (v.l.), Direktorin der WK Reutte, WK-Präsident Christoph Walser, WK-Obmann Christian Strigl sowie Wolfgang Winkler, Bezirksstellenleiter der WK Reutte, eine Einschätzung zur aktuellen wirtschaftliche Lage Tirols. © ed
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3 / 7In einem Pressegespräch vor dem Neujahrsempfang der WK Reutte geben Evelyn Geiger-Anker (v.l.), Direktorin der WK Reutte, WK-Präsident Christoph Walser, WK-Obmann Christian Strigl sowie Wolfgang Winkler, Bezirksstellenleiter der WK Reutte, eine Einschätzung zur aktuellen wirtschaftliche Lage Tirols. © ed
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7 / 7In einem Pressegespräch vor dem Neujahrsempfang der WK Reutte geben Evelyn Geiger-Anker (v.l.), Direktorin der WK Reutte, WK-Präsident Christoph Walser, WK-Obmann Christian Strigl sowie Wolfgang Winkler, Bezirksstellenleiter der WK Reutte, eine Einschätzung zur aktuellen wirtschaftliche Lage Tirols. © ed

Weitere prominente Gäste waren Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann sowie der neu ernannte Kommerzialrat Fritz Jäger aus Breitenwang. 

Präsident Walser war es ein Anliegen, gemeinsam mit allen Beteiligten Themen gerade zu rücken, die in der öffentlichen Debatte seiner Ansicht nach unsachlich diskutiert werden und daher eine Schieflage haben. „Vom Tourismus über den Verkehr bis hin zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie – gute Lösungen lassen sich nicht mit Populismus und Patentrezepten erzielen“, betonte er. „Sie brauchen den Mut, der ganzen Wahrheit ins Auge zu blicken!“ erklärte er. 

Beim heißen Diskussionsthema Verkehr fehle ihm die gebotene Sachlichkeit: „Es ist praktisch, auf den Lkw-Verkehr zu schimpfen. Damit wird häufig ausgeblendet, dass ein großer Teil der Transporte der Versorgung der Bevölkerung dient.“ Wenn die Politik wirklich die Qualität der Luft verbessern wolle, müsse sie ehrlich diskutieren und alle Verursacher im Auge haben – es fehle nämlich oftmals die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur. 

Auch die aktuelle Tourismusdebatte im Land habe eine negative Schlagseite. Tirol und Tourismus – das sei eine Erfolgsgeschichte und nur ein florierender Tourismus halte Tirol bis in die kleinsten Seitentälern lebendig und bringe Arbeit und Wohlstand vor Ort. „Daher gilt es, statt bloß dagegen zu sein, die goldene Mitte zu finden, denn es gibt keinen Tourismus ohne Tourismusgesinnung“, erklärte Walser. 

Facharbeiter fehlen 

Nach einem sehr guten Wirtschaftsverlauf in 2018 gelte es auch für 2019 auf diesem Niveau weiterzuarbeiten – wenn auch der Wermutstropfen Facharbeitermangel große Schwierigkeiten bedeute, so der WK-Präsident abschließend. Dieses Thema griff auch WK-Obmann Christian Strigl auf: „Unsere längst getroffenen Maßnahmen wie das ‚Berufsfestival, 'Achtung Baustelle' oder 'KIWI – Kinder entdecken Wirtschaft' tragen erste Früchte.“ 

Mit dem Projekt „Talents for Europe – Fachkräfte für Tirol“ beschreitet die Bezirksstelle einen völlig neuen Weg, um kompetente Mitarbeiter für das Außerfern zu gewinnen und vor allem geeignete Lehrlinge zu finden. Derzeit seien hier Bestrebungen im Gange, spanische Jugendliche für eine Lehre in Tirol zu begeistern. „Heimische Firmen können dabei Patenschaften für Jugendliche übernehmen“, zeigte sich Strigl überzeugt von dem Konzept. 

Kritik äußerte er an der diskutierten Maut für die Fernpassstrecke: „Der Wunsch nach einer Verkehrsreduktion am Fernpass ist zwar absolut nachvollziehbar, doch die Einführung einer Maut auf dieser Route ist sehr kritisch zu sehen, da der Wirtschaftsstandort Außerfern dadurch finanziell massiv belastet würde“, erläuterte der WK-Obmann. Er fügte hinzu: „Die Belieferung des Außerferns ist vom Lkw-Verkehr abhängig und eine Bemautung würde die Preise für alle Güter in die Höhe treiben.“

In diesem Zusammenhang erwähnte er auch die vermehrte Orientierung der Wirtschaft ins Allgäu. Man habe daher engere Kontakte mit der Allgäu GmbH aufgenommen – mit dem Gedanken und Ziel, sich auf wirtschaftlicher Basis besser kennen zu lernen.

ed

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