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Verkehrswacht nimmt in Füssen den Radverkehr unter die Lupe

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Nicht nur für den Füssener Polizisten Roland Berkmüller eine erfreuliche Begegnung: die Urlauber aus Schwäbisch Hall wissen, was zu ihrer Sicherheit bei einer Radl-Tour beiträgt. © Friedrich

Füssen – Um für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen, hat die Verkehrswacht am Samstag den Radverkehr am Allgäuer Überlandwerk kontrolliert. Neben der Sicherheit der Räder achteten die Engagierten auch darauf, ob die Radler einen Helm trugen – und zogen am Ende ein positives Ergebnis.

1680 Radfahrer passierten während der vierstündigen Aktion die Kontrollstelle. 925 Radler waren mit herkömmlichen Rädern unterwegs, von denen 55 Prozent einen Helm trugen – ein Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von den 755 E-Bikern, die vorbeiradelten, hatten sogar 75 Prozent einen Helm auf. Das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Das Team der Verkehrswacht setzte bei seinem alljährlichen Fahrrad-Aktionstag erneut auf die Vernunft: Einzelne Radfahrer, Gruppen und Familien auf zwei Rädern, die am vergangenen Samstag bei herrlichem Sonnenschein unterwegs waren, sollten im eigenen Interesse auf ihre Sicherheit achten. Es ging bei den Kontakten zwischen den Radlern aus nah und fern und dem Polizisten Thomas Meiler sowie seinen diensthabenden Kollegen auch immer um „den Helm”. Was für viele Außenstehende nicht nachvollziehbar ist: Die Eltern fahren „oben ohne”, während ihre Kinder einen Helm tragen. 

„Mit den Leuten reden”, war die Parole, die Rainer Lutz für das Verkehrswachtteam ausgegeben hatte. Die Einsicht, gerade etwas ganz falsch zu machen, kam einigen Radlern am Samstagvormittag schon, als sie sich dem Info-Stand näherten und ganz automatisch „Vorsicht Polizeikontrolle” witterten. Doch statt Ermahnung oder Bußgeld boten die Polizisten Gespräche an. 

Die Kontakte protokollierte Dieter Volland, der als erfahrener Ehrenamtlicher vor Ort war. Innerhalb der ersten Stunden zählte er knapp 200 Radler. Dabei hielt sich die Zahl der Radler mit und ohne Helm die Waage, sagte Volland. 

Zahl der E-Bike-Unfälle steigt stark an 

Beim Spaß am Radeln dürfe die Sicherheit nicht vergessen werden, mahnt auch eine der ausgelegten Broschüren, die in Zusammenarbeit der Landesverkehrswacht Bayern mit dem TÜV Süd entstanden ist. Zielgruppe sind Heranwachsende, die darin erinnert werden: „Du bist verantwortlich für deine Ausrüstung und deinen Fahrstil.” 

Radeln „sicher und mit Grips” ist grundsätzlich auch für alle betagteren Leute angesagt, die mit Hilfe elektrischer Unterstützung ihren persönlichen Radius erweitern. Denn 2018 stieg die Zahl der Unfälle von E-Bike-Fahrern im Vergleich zu 2017 von 153 auf 239, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West erfasst hat. Im vergangenen Jahr wurden bei Pedelec-Unfällen im Präsidiumsgebiet sechs Personen getötet und 74 schwer verletzt. Nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist auch die Tatsache, dass 171 Radler bei ihrer Unfallverwicklung 2018 noch relativ glimpflich davon gekommen sind. 

Zu den Radlern, denen der Füssener Kontaktbeamte Roland Berkmüller keine Belehrung mit auf den Weg geben musste, gehörten junge Eltern aus Schwäbisch Hall. Sie selbst und auch ihre beiden Kinder waren so vorbildlich unterwegs, dass man sie für einen Lehrfilm hätte engagieren können. Für den behelmten Nachwuchs ging Berkmüller zur Geschenkbox. Er kam mit einem Bilderbuch für die kleinen Schwaben zurück.

cf/kb

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