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Gelungene Premiere in der Füssener Bibliothek

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Monja Unland (Mitte) aus dem Team der Stadtbibliothek ist Ansprechpartnerin am Tisch der „Fliesenleger“ im Spiel des Jahres „Azul“. © Chris Friedrich

Füssen – Bereits seit drei Jahren ist es in Füssen für Bibliotheksnutzer möglich, Spiele auszuleihen. Am Freitagabend fand nun mit großer Resonanz der erster „Spieleabend“ als Begegnungangebot statt.

Angesichts der gelungenen Premiere kündigte Bibliotheksleiterin Sabine Frey schon eine Fortsetzung der Veranstaltung an. Die eisige Winterkälte am Freitagabend hielt Alfred und Monika Vogler nicht davon ab, außer Haus einen Spieleabend zu besuchen. 

Die Stadtbibliothek Füssen unter der Leitung von Sabine Frey hatte erstmals zu einer Veranstaltung eingeladen, deren verlockendes Motto „Mensch ärgere Dich nicht – Spielen macht Freu(n)de“ tatsächlich Wirkung zeigte. Jeder bereit gestellte Tisch war schnell besetzt. „Malefiz“ antwortete Monika Vogler auf die Frage nach ihrem Lieblingsspiel. 

Geduldig wartete sie, bis sie beim Würfeln an der Reihe war. Wie ihr Mann Alfred, der sich zu drei Spielern am Nebentisch gesetzt hatte, machte sie bei einer Partie „Mensch ärgere Dich nicht“ mit. Das Ehepaar Vogler – bekannt aus ihrem Dienst für die Pfarreiengemeinschaft Füssen – zählte zu den ersten Teilnehmern der Spielabend-Premiere in der Stadtbibliothek.

„Jetzt wirds eng“, kommentierte Leiterin Frey das Eintreffen weiterer Gäste im Lesesaal der Orangerie, der vom Bibliotheksteam als gemütlicher Spielort vorbereitet worden war. „Ich finde die Idee genial“, meinte Dr. Ina Schicker aus Weißensee. Sie war alleine gekommen, fand aber schon am Eingang Anschluss an eine kleine Gruppe, die offen war für neue Begegnungnen – und das Spiel des Jahres. Das heißt „Azul“.

Im taktischen Legespiel „Azul“ beauftragt der portugiesische König Manuel I. Handwerker, die Wände seines Palasts mit schönen Mosaiken zu verzieren.

Neue Wege

 Dafür sollen sie nicht irgendwelche Keramikfliesen verwenden, sondern die sogenannten Azulejos. Die zwei bis vier Spieler am Tisch treten als Fliesenleger untereinander in einen Wettkampf. Wer wie Schicker die Spielregeln kennenlernen wollte, war bei der Bibliotheksfachangestellten Monja Unland genau an der richtigen Adresse. 

Auf Nachfragedes Kreisbote erklärte Unland die Apps auf einem Taplet, mit denen sich ein Spielangebot und dessen Strategien den Spielern anschaulich erschließen. Mit dem ersten, bis 22 Uhr dauernden, Spieleabend wollte die Bibliotheksleitung neue Wege beschreiten. Die Idee dazu kam Frey bei einem Treffen von Fachkräften aus dem Bibliothekswesen. Dort erfuhr sie von den stark nachgefragten Spieleabenden in der Stadtbibliothek Germeringen. 

Sie beschloss, in Füssen „einen Versuchsballon zu starten“. Überhaupt findet im Bibliothekswesen ein Wandel statt: Moderne Bibliotheken erinnern nicht mehr an „Büchereien“, die sich traditionell darauf beschränken, Lektüre für unterschiedliche Generationen zu verleihen. Dafür rücken moderne digitalen Medien zunehmend in den Blickpunkt. 

Deren Angebot ist in Füssen groß. Der erste Füssener Spieleabend allerdings folgt einem Gegentrend zur Digitalisierung. „Wir wollen, dass im Familien- und Freundeskreis gespielt wird und bieten die Bibliothek jetzt für solche Begegnungen an.“ Wann der nächste Spielabend stattfinden könne, werde noch bekannt gegeben. Langfristig, so Frey weiter, könne sie sich vorstellen, dass ein solches Angebot „ehrenamtlich betreut wird“. Die Spiele können übrigens auch in der Bibliothek ausgeliehen werden.

Chris Friedrich

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