Bund Naturschutz kämpft gegen die Olympiabewerbung

Für den Bund Naturschutz ist es eine Sache der eigenen Glaubwürdigkeit geworden: Spitzenvertreter machten deutlich, dass sie weiterhin gegen die Olympiabewerbung kämpfen werden, nicht nur in Garmisch-Partenkirchen. Ihr Fazit: Die Spiele könnten weder ökologisch und klimaneutral noch sozial verträglich durchgeführt werden.
Die Umplanungen und das Ringen um Flächen würden deutlich machen, „dass in den Gebirgstälern der Platz für die kommerzialisierten und medial inszenierten Spiele fehlt. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen weltweit sind Olympische Winterspiele in dieser Form heutzutage ein Anachronismus“, sagt Prof. Dr. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern (BN). Für die Naturschützer steht außerdem fest: „Je mehr Informationen über die Bewerbung und die Folgen früherer Spiele bekannt werden, desto größer werden die Bedenken in der Bevölkerung.“ Untermauern kann Axel Doering von der BN-Kreisgruppe seine Aussage mit den Unterschriften, die beim Aktionsbündnis „NOlympia“ weiterhin eingehen. Über 3000 Bewerbungsgegner haben bislang unterschrieben; 1800 nachweislich aus Garmisch-Partenkirchen. Das reicht aus, um ein Bürgerbegehren anzustrengen. Juristisch schwierig bleibt wohl die Fragestellung dafür, die konkret abgefasst sein muss. „Unsere Juristen prüfen das sehr genau, denn einen formalen Fehler wollen und können wir uns nicht leisten,“ so Prof. Weiger. Die Olympiagegner nehmen eine Bürgerbefragung ins Visier, ein Zeitfenster wollten sie allerdings nicht nennen. Und wenn ein Ratsbegehren, initiiert vom Marktgemeinderat, durchgeführt würde? Auch das wäre wünschenswert sagen die Naturschützer selbstbewusst. „Der Widerstand in der Bevölkerung wächst. Die Landwirte sind nicht die Buhmänner der Nation. Sie erkennen die Dimensionen der Eingriffe in den Talraum und fürchten die Verstädterung, die nur eine Folge wäre“, so noch einmal Axel Doering. Proteste gegen Olympia werden auch für München angekündigt. „Auch hier fragen sich viele langsam, wer das alles bezahlen soll“, sagt Christian Hiern-eis von der BN-Gruppe München.