Die TU München plant auf dem Gelände ein Healthcare-Robotik-Zentrum, unter der Leitung von Professor Sami Haddadin, einzurichten. Hier sollen Assistenzsysteme für die Altenpflege entwickelt werden.
Bei der Auswahl des Partners im Pflegebereich fiel die Entscheidung auf den Caritasverband München-Freising. Vorständin Gabriele Stark-Angermeier ist darüber „stolz und noch mehr dankbar“. Die 100-jährige Expertise der Caritas macht sich bezahlt. Stark-Angermeier meint: „Bei uns wohnen die Menschen.“ Die menschliche Nähe ist ihr in der Pflege wichtig. Dennoch macht sie klar, dass Assistenzsysteme, wie das Healthcare-Robotik-Zentrum sie entwickelt, ein Schritt in die Zukunft sind. Sie erleichtern die Arbeit der Pflegerinnen und Pflegern, und können gleichzeitig mehr Selbstständigkeit für die Patientinnen und Patienten bedeuten.
Und genau hier ist die Schnittstelle der beiden Partner. Die TU München kann die Ergebnisse ihrer Forschung mit Hilfe von der Caritas testen, und dann in die Anwendung gehen.
In einem bis zu vierstöckigen, modernen Komplex mit mehreren Gebäudeteilen und viel Grün, sollen Pflegen, Wohnen, Forschung und Lehre zusammen kommen. Alexander Huhn, Kreisgeschäftsführer der Caritas, ist begeistert: „Das ist was wirklich Tolles, was hier entsteht. Das hat Leuchtturm-Charakter.“ Die Caritas-Pläne sehen verschiedene, sowohl stationäre als auch ambulante Angebote – angefangen bei einem Seniorenheim bis hin zur Tagespflege und zum betreuten Wohnen – sowie ein Bildungszentrum vor, in dem die passenden Berufe erlernt werden können. Der LongLeif-Campus wertet den gesamten Pflegeberuf auf und macht das Berufsfeld attraktiver. Ebenso können neue Ausbildungsberufe, wie z.B. zum Pflegetechniker entstehen.
Die TU München plant neben der Forschungsarbeit, einen Studiengang anzubieten. Und es soll in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museum eine Erlebniswelt entstehen, die Geriatronik für jeden zugänglich und erlebbar macht.
Wenn bei dem Genehmigungsverfahren und Bau alles gut geht, soll das Campus-Projekt 2024 Spatenstich feiern – und 2026 Eröffnung. Eine Hürde stellt aktuell noch die Finanzierung des rund 150 Millionen schweren Projektes dar. Doch ist diese erstmal geklärt, und der Kabinettsbeschluss gegeben, steht der Umsetzung der anfänglichen „Vision“ nichts mehr im Wege. fzi