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15. Filmzeit – Finale der ersten Festivalwoche in Kaufbeuren

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Von: Ingrid Zasche

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Filmzeit Kaufbeuren 2022: Festivalleiterin Birgit Kern-Harasymiw und (fast) alle Preisträger, Jury-Mitglieder und Sponsoren.
Schlussbild: Festivalleiterin Birgit Kern-Harasymiw und (fast) alle Preisträger, Jury-Mitglieder und Sponsoren. © Zasche

Kaufbeuren – Zum Finale der ersten Festivalwoche wurden am vergangenen Samstag im Stadttheater Kaufbeuren bei der 15. Filmzeitgala sieben von insgesamt elf hoch dotierten Preisen (zusammen über 10.000 Euro) verliehen. Von den verbleibenden vier Preisen werden je zwei in Kempten für Filmzeit International und in Immenstadt für die Musikfilmzeit vergeben.

Die Jury der Dachfilmzeit in Kaufbeuren – bestehend aus Schauspieler Heio von Stetten, der Bamberger Festivalleiterin Katharina Breinbauer und dem österreichischen Autoren Florian Pilz – hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und sich schließlich für den Film „Blinde Flecken“ von Luis Schubert entschieden. Damit waren sie sich mit der Schülerjury aus der geschlossenen Schulfilmzeit einig. Musikalisch umrahmt wurde die Gala von dem Odessa Orchestra & Friends unter der Leitung von Wilhelm Keitel.

Nach einer etwas schrägen und verpixelten Videobotschaft von Ministerpräsident Söder (alias Wolfgang Krebs) forderte OB Stefan Bosse: „Lasst Euch nicht entmutigen, wenn nicht so viele Leute kommen – es geht ja allen so, zum Beispiel dem ESVK, obwohl sie seit acht Spielen ungeschlagen sind.“

Kinderfilmzeit-Nachwuchsmoderatorin Olivia Beck (10) .
Den Kinderfilmzeit-Blasi durfte Nachwuchsmoderatorin Olivia Beck (10) überreichen. © Zasche

Den Kinderfilmzeit-Blasi durfte Nachwuchsmoderatorin Olivia Beck (10) an Linus Krebs für den 7-Minuten-Film „Sniperman“ übergeben. Mario und Yunus glauben, einen waschechten Terroristen zu verfolgen. Aufgepumpt mit Adrenalin und ­Energydrinks wollen die Freunde dem Schurken unbedingt das Handwerk legen. Schließlich müssen sie aber einsehen: Wer mit offenen Augen sieht, sieht auch mit offenem Herzen und kennt keine Vorurteile. Diese Botschaft fanden über 300 von rund 550 kleinen Kinogängern gut. Den Scheck über 1.000 Euro hatte Dirk Streichert vom Lions Club Kaufbeuren mitgebracht.

Den Blasi der Schülerfilmzeit überreichte Charlotte Wachter an Schauspielerin Julia Effertz. Die Schülerjury hatte sich von dem Film „Blinde Flecken“ ebenso überzeugen lassen wie die Dachfilmjury. Es geht um Machtstrukturen und (sexuellen) Missbrauch am Filmset sowie den Versuch, diesen etwas entgegenzusetzen durch das Schaffen eines ganz neuen Berufsbildes, das der „Intimitätskoordinatorin“. Effertz ist mittlerweile auch „im richtigen Leben“ die erste Intimitätskoordinatorin Deutschlands. Diesen mit 500 Euro dotierten Preis hatte die Firma Finsterwalder gestiftet.

1.000 Euro aus der Hand von Winfried Nusser von der Bürgerstiftung erhielt Eva Steegmayer in Vertretung von Jouri Hoepfner für den Essayistischen Dokumentarfilm „OVERHEIM“ über „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“.

Der mit 750 Euro dotierte Demokratiepreis vom Jugend- und Familienreferat Kaufbeuren ging an Adrian Figueroa für den Film „Proll“ über „gut bezahlte Jobs, richtig gut bezahlte Jobs – und echt miese Jobs, deren Gehalt noch dazu nicht einmal dafür reicht, den Lebensunterhalt zu bestreiten.“ Dazu verkündete Alfred Riermeier, dass der Preis von Bürgermeisterin Dr. Erika Rössler soeben spontan um 250 Euro aufgestockt worden sei – 1.000 Euro sei einfach ein besserer Betrag.

Filmzeit Kaufbeuren 2022: Katharina Abel (Mitte), Hauptdarstellerin des Films „Störenfrieda“ von Alina Yklymova, nimmt den Innovationspreis entgegen.  Links Jury-Mitglied Katharina Breinbauer, die Bamberger Festivalleiterin.
Katharina Abel (Mitte), Hauptdarstellerin des Films „Störenfrieda“ von Alina Yklymova, nimmt den Innovationspreis entgegen. Den Scheck über die von VWEW gestifteten 1.000 Euro übergab Norbert Haug. Links Jury-Mitglied Katharina Breinbauer, die Bamberger Festivalleiterin. © Zasche

Als bester innovativer Film wurde „Störenfrieda“ von Alina Yklymova durch die Jury ausgezeichnet: Ava und Sascha wohnen und arbeiten zusammen in ihrer Kneipe Störenfrieda. Dann taucht Avas Vater unangemeldet auf, weil er für ein paar Wochen eine Unterkunft braucht. Ihr Lebensentwurf bekommt Risse. Den Scheck über die von VWEW gestifteten 1.000 Euro übergab Norbert Haug an Hauptdarstellerin Katharina Abel.

Birgit Pfeifer überbrachte für den Hauptgewinnerfilm des Jurypreises „Blinde Flecken“ 1.500 Euro von der Sparkasse Kaufbeuren. Und schließlich gab es noch den mit 500 Euro von Lotto Bayern dotierten Publikumspreis für den Animationsfilm „Leika und Nemo“ von Jan Gadermann. Da­rin finden zwei einsame Außenseiter in Taucher- und Raumanzug zueinander. Spontan verpflichtete sich Michael Vivell, der Filmzeit weitere fünf Jahre als Sponsor treu zu sein.

Gadermann freute sich, dass sein Film – nach der Auszeichnung als einer der drei Gewinnerfilme in der Kategorie „Animation“ bei den Student Academy Awards 2022 – nun in Kaufbeuren neben dem Publikums-Blasi von der Jury zusätzlich eine lobende Erwähnung bekam. „Wir haben sechseinhalb Jahre daran gearbeitet, aber die Uni hat uns machen lassen, obwohl wir jeden Rahmen gesprengt haben.“ Eine weitere lobende Erwähnung der Jury erhielt der Film „Warum begeht Helen Koch schweren Kraftwagendiebstahl?“ von Moritz Geiser.

Nachdem alle Preise überreicht waren, ging es zum Ausklang weiter ins Roundhouse zur Filmzeitparty mit King Lui and the Jazzmop.

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