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Marktoberdorf/Waal – Die Kreisverwaltung soll mögliche Varianten für die künftige Entwicklung des Senioren- und Pflegeheims am Standort in Waal eingehender beleuchten. Dafür sprach sich der Ausschuss für Soziales in seiner Sitzung am vergangenen Montag einstimmig aus. „Der Standort in Waal stand nie zur Disposition, im Gegenteil, wir planen hohe Investitionen“, stellte Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU) klar. Ein Bauprojekt, das bereits seit über einem Jahr bedacht würde. Die „fehlerhafte Berichterstattung“ einer kommunalen Tageszeitung war Anlass, dass die Kreisräte zudem eine Resolution erließen, um sich zum Standort in Waal zu bekennen.
Die Pflegebedarfsermittlung des laufenden Jahres und Maßnahmen für 2021 standen auf dem Programm der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales. Dazu gehören die kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime, wie jenes in Waal. Dieser Standort benötigt eine grundlegende Sanierung und muss den aktuellen und kommenden Bedürfnissen pflegebedürftiger Menschen angepasst werden. Das Heim zu renovieren, zu verbessern und sogar um 24 Betten zu erweitern, beschloss das amtierende Gremium bereits im vergangenen Jahr.
„Das ist verwerflich“
Pläne, die mit der Berichterstattung einer Tageszeitung nicht übereinstimmen. Die Landrätin berichtete, dass dieser Artikel und „ein Gemeinderat, der diesem Heim immer wieder geschadet hat“, dafür verantwortlich seien, dass Mitarbeiter, Bewohner und deren Familien in Sorge gerieten. „Das ist verwerflich“, sagte die Landrätin deutlich. In der Zeitung sei eine Schließung des Seniorenheimes thematisiert worden, was nie zur Debatte gestanden habe. Aus diesem Grund reagierten die versammelten Kreisräte des Sozialausschusses, mit einem öffentlichen, klaren Bekenntnis zu dem Heim in Waal. So heißt es in der darauf folgenden Pressemitteilung: „Nach Auffassung des Ausschusses ist die Berichterstattung in der Tageszeitung falsch und schädigend und basiert auf Fehlinformation Dritter. Der Landkreis distanziert sich ausdrücklich von dem im Bericht der [...] Zeitung und in dem Kommentar vom 25. November 2020 dargestellten Szenario einer drohenden Schließung und dementsprechenden Wegfall von Arbeitsplätzen“.
Es hätten noch keine Baumaßnahmen begonnen, da „der Vermögensplan eine komplizierte Angelegenheit und nicht ganz einfach anzulegen“ ist, wie die Landrätin erklärte. Die Sanierung müsse nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Innovativ sollen die Konzepte sein und für die Bewohner dennoch bezahlbar bleiben. Auch den Mitarbeitern soll ein entsprechendes Arbeitsumfeld geboten werden. Planungen, die unter anderem im Einklang mit der aktuell erfolgten Bedarfsermittlung im pflegerischen Bereich liegen (mehr dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe).
Weichen sind gestellt
Die Sanierungsmaßnahmen und ein Anbau für das Altenheim sind fester Teil der Finanzplanung. Das bestätigte Kreiskämmerin Bettina Schön. „Es ist eine Kreditaufnahme geplant, um die Investition aufzufangen“, sagte die Mitarbeiterin Zinneckers in der Sitzung. Zumindest wäre das momentan eine berücksichtigte Variante in Finanzierungsfragen und würde dem Kreisausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt.
Verschiedene Varianten wurden bereits als Planungsideen erstellt. „Nun gilt es die Machbarkeit detailliert mit Fakten und Fördermöglichkeiten zu untermauern, damit wir uns ein Bild über die Finanzierung machen können,“ erklärte Zinnecker die nächsten Schritte. Im Laufe des kommenden Jahres sollen die Ergebnisse vorliegen, die dann im Gremium diskutiert werden. Mit der Verabschiedung der Resolution soll „mit den bisher in Umlauf gebrachten Spekulationen über eine Schließung des Heims endgültig“ aufgeräumt werden, lautet es in der Pressmitteilung. Der Landkreis stehe zu seiner Verantwortung für das Senioren- und Pflegeheim in Waal.
Selma Höfer