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Vierundzwanzig Bände und kein Ende

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Von: Ingrid Zasche

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Präsentation Kaufbeurer Schriften Band 24, 2022
Bei der Präsentation des Bandes erschienen zum Fototermin: Stadtpfarrer Bernhard Waltner (von links), Autor Dr. Matthias Weniger, OB Stefan Bosse, Josef Bauer und Angela Schultz vom Bauer-Verlag, Autor Dr. Ulrich Klinkert, Stadtarchivar Dr. Peter Keller, Schriftleiter und Autor Dr. Stefan Dieter, Autorin Dr. Mirjam Burkard, Autor Manfred Heerdegen, Pfarrer Karl Rottach. © Zasche

Kaufbeuren – Vor Kurzem hat der Bauer-Verlag im Haus St. Martin bereits den 24. Band der auch überregional gelobten Kaufbeurer Schriftenreihe vorgestellt.

Herausgegeben wird die Schriftenreihe gemeinsam von Stadtarchiv, Stadtmuseum, und Heimatverein Kaufbeuren e. V. unter der Schriftleitung von Dr. Stefan Dieter. Sie erscheint seit dem Jahr 1999. Eines ihrer besonderen Merkmale ist die große Bandbreite der in ihrem Rahmen behandelten Themen. So finden sich wissenschaftliche Beiträge unter anderem zur politischen und zur Wirtschafts-, Sozial-, Kirchen-, Kunst-, Kultur- und Literaturgeschichte Kaufbeurens.

Band 24 ist dem Initiator der Schriftenreihe, dem Anfang 2021 im Alter von 80 Jahren verstorbenen Jürgen Kraus, gewidmet. Unter dem Titel „Der bemalte Kaufbeurer Schrank im Bayerischen Nationalmuseum“ sind hier zehn weitere ganz unterschiedliche Artikel namhafter Autorinnen und Autoren zur Stadtgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart versammelt.

Die titelgebenden ersten beiden Beiträge befassen sich mit einem „kunsthistorischen Krimi mit noch immer offener Lösung“, so OB Stefan Bosse in seinem Grußwort: Der bemerkenswerte „bemalte Kaufbeurer Schrank“ aus dem Crescentiakloster sucht im Nationalmuseum noch seinen Platz: Bisher konnte er weder dem Bereich Sakralmöbel noch dem der Wohnmöbel eindeutig zugeordnet werden, wie Dr. Matthias Weniger, Leiter der Provenienzforschung am Nationalmuseum, in einem faszinierenden Referat darlegte, worin er seinen Buchbeitrag zusammenfasste. Stefan Schuster, der Restaurator des Nationalmuseums, beschreibt in seinem Artikel die aufwändige fachgerechte Aufbereitung des Schranks.

Weitere Themen sind „Rufnamen im Mittelalter“ (Dr. Stefan Dieter), „Schwörtage“ (Dr. Anna Christina May), zwei Beiträge über die Familie Heinzelmann (Dr. Maximiliane Rieder und Manfred Heerdegen), Weber im 19. Jahrhundert. (Dr. Ulrich Klinkert), Schwäbische Kinderlyrik nach Josef Guggemos (Dr. Mirjam Burkard) und je ein Beitrag über eine gescheiterte und eine erfolgreiche Entstehung einer Kaufbeurer Stadtgeschichte (Manfred Heerdegen und Josef Bauer).

Verleger Bauer verkündete, dass mit dem vorliegenden Band 24 bei der Schriftenreihe auf jeden Fall noch kein Ende abzusehen sei – solange Geld fließe, gebe es mehr als genug Material. Es sei jedoch Zeit für einen Wechsel. Tochter Angela Schultz hatte Mutter Elisabeth Bauer bereits seit einiger Zeit kräftig entlastet und wird sie künftig bei der Buchherstellung ganz ablösen.

Eine hochemotionale Szene war, als Angela Schultz bewegt erzählte, wie sie vor 15 Jahren den Beginn der Schriftenreihe als kleiner Stöpsel miterlebt hatte und ihrer Mutter mit einem Blumenstrauß für alles dankte, was ihr Elisabeth Bauer in dieser Zeit beigebracht hatte. Bevor man zum gemütlichen Teil überging, stellte Schriftleiter Dr. Dieter mit Stadtarchivar Dr. Peter Keller seinen zukünftigen Co-Schriftleiter vor.

Mit der musikalischen Umrahmung von Richard Waldmüller am Flügel war es insgesamt ein gelungene Veranstaltung.

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