Drängendstes Problem bei der Wache ist laut Winkler und Martin die Sanierung des Neugablonzer Gerätehauses, das aus dem Jahre 1952 stammt. Die Feuerwehr wünscht sich einen Neubau im Bereich des Innovaparks als Wache Mitte. Dort könnte dann vorübergehend der Zug Neugablonz einziehen, während dessen die Wache in der Perlengasse abgebrochen und kleiner wieder aufgebaut wird. Die neue Wache Mitte soll aber erhalten bleiben, damit das Gebiet südwestlich von Neugablonz schneller erreicht werden kann.
Bruno Dangl, Abteilungsleiter öffentliche Ordnung, stellte den aktuellen Stand aus Sicht der Verwaltung vor. Die sechs Feuerwehreinheiten, zwei davon in Kaufbeuren, je eine in Neugablonz, Hirschzell, Oberbeuren und Kleinkemnat haben ihre Feuerwache jeweils im Stadtteil. Die Ausstattungen und Fahrzeuge würden nach Ausschreibungsverfahren und in enger Abstimmung mit dem Feuerwehrkommando beschafft. Die Fahrzeuge hätten eine Nutzungsdauer von 25 bis 35 Jahren. „Das klingt viel“, meint Dangl, „andererseits fahren sie nur durchschnittlich 1.000 Kilometer im Jahr. Die Ausstattung aber wird permanent erneuert, damit die Einsatzkräfte immer das beste Material haben.“ Seit 2010 hätte die Stadt insgesamt zwölf Millionen Euro in den Gebäudebestand investiert, einen Großteil 2018 bis 2020 für den Neubau der Feuerwache in Kaufbeuren. Für Fahrzeuge waren 450.000 Euro und für Betriebsausstattungen 625.000 Euro aufgewendet worden. Dazu kämen nochmals etwa 200.000 Euro pro Jahr für Reparatur, Wartung und Pflege der Ausrüstung und 130.000 Euro als Lohnkostenerstattungen an die Arbeitgeber der Feuerwehrkräfte im Einsatz.
Um nun die zukünftigen Planungen für die Feuerwehr auf sichere Beine zu stellen, hatte sich das Feuerwehrkommando für einen Feuerwehrbedarfsplan ausgesprochen, der auch durch externe Gutachter überprüft werden solle. Die Stadtratsfraktion der CSU unterstützte dieses Ziel durch einen formellen Antrag zur Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes. Der Bedarfsplan soll eine umfassende und begründete Informationsquelle für die Entscheidungsträger in Verwaltung und Politik sein. Nach einhelliger Meinung von Verwaltung und Feuerwehrkommando wäre der Bedarfsplan das dafür geeignete Mittel, sinnvoll und zielführend.
In ihren Stellungnahmen unterstützten alle im Stadtrat vertretenen Parteien den Antrag und lobten die bisherige Arbeit der Feuerwehren. Peter Kempf (FW) forderte, an die Adresse des Feuerwehrkommandos gerichtet, bei der Zusammenarbeit mit den externen Beratern und Gutachtern auch auf die örtlichen Gegebenheiten in Kaufbeuren zu achten.
Wolfgang G. Krusche