OB Stefan Bosse ergänzte launig, er sei früher Polizeimeister gewesen und sehe sich somit als Handwerksmeister. Das Polizei-Handwerk habe er von der Pike auf lernen müssen: „Reiten, Schießen, Lassowerfen“. Björn Mellies, Leiter der FOSBOS und Vorsitzender im „Arbeitskreis Schule-Wirtschaft KF“, dankte der Sparkasse und hier vor allem Michael Sambeth, der den BI-Tag schon seit Jahren organisiert. Der Arbeitskreis veranstaltet die Ausbildungsmesse in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Schwaben. Auch Mellies sprach sich für die hybride Veranstaltungsform aus, denn digitale Information allein könne praktische Vorführungen und persönliche Gespräche nicht ersetzen. Davon habe er auch seinen Sohn und dessen Freundin (beide 15 Jahre) überzeugen können.
Da man sich bei einer ganzen Reihe von Ausbildungswegen frühzeitig bewerben muss, kommen viele Jugendliche mit ihren Eltern bereits ein bis zwei Jahre vor ihrem Schulabschluss zum Berufs-Infotag, um festzustellen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen, welche Berufe es gibt, die ihren Neigungen entsprechen, welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen und wie die Verdienstmöglichkeiten sind. Und auch die Betriebe – viele davon von Anfang an dabei – profitieren, indem sie Kontakte zu potenziellen künftigen Fachkräften knüpfen. Über 60 Ausbildungsbetriebe und Bildungseinrichtungen informierten dieses Jahr über rund 170 Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten.
Eines der Highlights war erneut der 2018 erstmals in der Kaiser-Max-Straße aufgestellte M+E InfoTruck. Mit ihren Trucks informiert die Metall- und Elektro-Industrie über die zahlreichen und zukunftsträchtigen Berufsmöglichkeiten in ihrer Branche. Auf der etwa 80 Quadratmeter großen Präsentationsfläche der zweigeschossigen InfoTrucks setzen Multimedia-Anwendungen und Experimentierstationen Maßstäbe für moderne Berufsinformation.
Vermisst wurden die Stände der verschiedenen Handwerks-Innungen, wie Schreiner, Schlosser, Maler und Lackierer, Friseure oder Raumausstatter- und Sattler, die in früheren Jahren in der „lebenden Werkstatt“ zu finden waren und wo die jungen Leute einfache Gegenstände selbst fertigen oder sich frisieren lassen durften. Die Innungen hatten sich mit Zeitmangel wegen übervoller Auftragsbücher entschuldigt. Es gab lediglich die Stände einiger Baufirmen und den allgemeinen Stand der Handwerkskammer.
Der vormittägliche Ansturm hielt auch in den Nachmittagsstunden bis zum Ende des BI-Tages an. Insgesamt waren die Aussteller zufrieden mit der hohen Frequenz nach zwei präsenzmesselosen Jahren.