Zwar habe es noch keinen Unfall mit Personenschaden auf der Münchener Straße in den letzten Jahren gegeben, aber es sei wichtig, die „angespannte Situation zu entspannen“. Vor allem deswegen, weil sich auf der Westseite der Münchener Straße in diesem Abschnitt die Fußgänger mit Radfahrern aus beiden Richtungen einen Gehweg mit 1,80 Meter Breite teilen müssten. Das berge eine außerordentlich hohe Unfallgefahr, führte der Antragsteller gegenüber unserem Reporter aus. Im Bereich der Waaler Straße drohten Zusammenstöße zwischen Fußgängern, die das Naherholungsgebiet südlich der A96 oder das Pflegeheim Kronenhof aufsuchen wollen, mit zu schnell fahrenden Fahrzeugen. Auch beeinträchtigten die permanenten Verkehrsgeräusche die Lebensqualität: „Es ist schwer, den Lärm über sich ergehen zu lassen.“
Der Buchloer Verkehrsausschuss, der bereits Ende April dieses Jahres über die Temporeduzierung von 50 auf 30 in der Münchener Straße beraten hatte, befürwortete hingegen die Einrichtung von Schutzstreifen. „Erstmal abwarten, was der bringt“, beantwortete eine Sprecherin vom Bauamt das Anliegen der 70 Buchloer Bürger. Auch Franz Lang (FWV) schloss sich dieser Meinung zum „Dauerthema“ Münchener Straße an: „Ruhe geben, abwarten!“ Damit war es aber nicht getan. Jedenfalls nicht für Rudolf Grieb (UBI). Er wertete positiv, dass die Antragsteller weder am Vorfahrtsrecht rütteln noch eine Tempo 30-Zone einrichten wollten. Es würde lediglich um eine Geschwindigkeitsminimierung auf Tempo 30 unter Beibehaltung der Vorfahrtsregelung gehen; genau das habe er vor kurzem in Bad Wörishofen gesehen. Letzteres wollten die meisten Stadträte nicht gelten lassen. Zudem führte Manfred Beck (SPD) ins Feld, dass die Münchener Straße als Bedarfsumleitung vorgesehen sei, die Tempo 50 erfordere – für den Fall einer Sperrung der Bahnhofstraße infolge von Veranstaltungen oder eines Unfalls auf der A96. Das dürften nach den Erfahrungen der letzten Jahren zehn Tage im Jahr sein, betonte Beck, der Vorsitzende des Verkehrsausschusses. Stadtrat Grieb schlug daraufhin vor, eine Umleitung der Bedarfsumleitung in Erwägung zu ziehen. Was Manfred Beck für eine überlegenswerte Idee hielt, wobei er allerdings zu bedenken gab, dass zunächst der Bauausschuss dazu befragt werden müsse.
Sodann stimmten die Stadträte gegen eine Tempo 30-Regelung und für die Einführung eines Schutzstreifens. Thomas Knoll, Initiator des Bürgerantrags, brachte dieser Entscheidung kein Verständnis entgegen. Gegenüber dem Kreisbote sagte er: „Es ist enttäuschend, dass Vorschläge nur abgelehnt werden.“ Im Frühjahr nächsten Jahres wird aller Voraussicht nach erneut über die Münchener Straße beraten – wenn neue Erkenntnisse zum Schutzstreifen vorliegen und Thomas Knoll den nächsten Bürgerantrag eingereicht hat.