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Deutscher Meister: Eisplatz Marktoberdorf in puncto Beliebtheit auf Platz eins

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Von: Felix Gattinger

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Eisplatz Marktoberdorf an einem schönen Wintertag
Familiäre Atmosphäre mit unvergleichlichem Charme: Der Eisplatz Marktoberdorf an einem schönen Wintertag. © Allgäu Amigos e. V.

Die Sensation traf alle unvermutet:  Der Eisplatz Marktoberdorf ist Deutschlands beliebteste Eisbahn. Herausgestellt hat sich das bei einem Eislaufbahnen-Ranking  des Verbraucherportals „Testberichte.de“.  Laut einer Auswertung von fast 100.000 Online-Bewertungen zu über 150 Eislaufbahnen ist der Marktoberdorfer Eisplatz, der vom Verein der Allgäu Amigos betrieben wird, die bestbewertete Eislaufbahn für den Publikumsverkehr in Deutschland. 

Als einzige der 150 Eislaufbahnen kam sie im 1 bis 5-Sterne-Ranking auf einen Wert von 4,6 und das, obwohl sie – als eine von wenigen – nur eine Außenbahn und keine Halle hat. In den Bewertungen wurde vor allem die gepflegte Anlage, die Familienfreundlichkeit und die Eis-Disco gepriesen. Platz zwei erreichte das Eissportzentrum Erfurt, und das legendäre Eisstadion an der Brehmstraße in Düsseldorf landete auf Platz drei. Beide Einrichtungen erreichten 4,5 Sterne. 

„Wir wussten davon erst gar nichts. Niemand hat sich bei uns offiziell gemeldet, erzählt Holger Budjarek, der die Marktoberdorfer Eisbahn mit seinem ehrenamtlichen Team vom Verein der Allgäu Amigos betreibt. Ein Kumpel habe ihm schließlich über WhatsApp die Sensation mitgeteilt.

Unvergleichliche Atmosphäre

Dass seine Bahn sich weit über Marktoberdorf hinaus hoher Beliebtheit erfreut, habe er jedoch schon vorher gewusst, berichtet er im Interview mit dem Kreisboten. „Das Team muss stimmen“, sagt er , „sonst geht so etwas nicht.“ Tatsächlich ist es aber nicht nur die gute Zusammenarbeit der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter, die den familiären Charakter der Einrichtung ausmacht, sondern auch der besondere Charme der Anlage selbst, die es seit 1982 in Marktoberdorf gibt und die davor schon in Pfronten stand. „Das alles ist mit bescheidensten Mitteln zusammengezimmert“, erinnert sich Budjarek, „weil es ja nicht viel kosten durfte.“  Das Alter der Anlage schätzt er auf gute 60 Jahre. Dazu kommt, dass in dem Import aus Pfronten inzwischen längst der Atem der Geschichte Marktoberdorfs zu spüren ist. „In unserem Brotzeitstüberl stehen Tische von 1928“, so der Eisbahnbetreiber. „Die stammen noch aus dem alten Marktoberdorfer Stadttheater.“ Ferner gibt es in der Anlage historische Straßenpoller mit dem Wahrzeichen der Kreisstadt sowie alte Ruhebänke, die früher im Stadtbild der Kreisstadt präsent waren.

Freiluft zieht

Weitere Pluspunkte sind in Budjareks Augen auch der freie Himmel über der Eisfläche sowie die exzellente Verkehrsanbindung. Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zu mehreren Schulen, es gibt jede Menge Parkplätze und sogar einen Bahnhalt in nur wenigen Metern Entfernung. „Zu uns kommen Leute mit dem Bayernticket aus Augsburg“, erzählt Budjarek und berichtet von strahlenden Augen vieler Kempter, die auch sehr gerne hierher kommen. Betrachtet man die Herkunft der Klicks auf die Homepage des Vereins, so kommen 28 Prozent aus dem Raum München.

Trotz der guten Besucherzahlen ist Budjarek sehr dankbar für die großzügigen Zuschüsse der Stadt und die finanzielle Unterstützung seiner treuen Sponsoren, die das Überleben seines schönen Eisplatzes sichern. 

Ob der aktuelle Hype nun einen Run auf seine Eisfläche auslösen wird, kann Budjarek aktuell natürlich nicht prognostizieren. Als begeisterter Eishockey-Fan freut ihn persönlich am meisten, dass sein bescheidener Eisplatz das legendäre Stadion an der Düsseldorfer Brehmstraße übertrumpft und auf Platz drei verwiesen hat. Und da es in der Gegend von Eishockey-Fans nur so wimmelt, wird er mit dieser Freude nicht der Einzige sein.

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