Im Fall von Peter Konrads Haus halten Schleszies und Peter Andreas-Tschiesche eine Luftwärmepumpe für sinnvoll, obwohl seine Außenwände aus ungedämmten 36er-Ziegelwänden mit Kalkverputz bestehen, und die Holzfenster lediglich eine Zweifachverglasung aufweisen. Konrad hatte nämlich vor sieben Jahren das Dach gedämmt, und die unterstützenden Solarpanels sind bei seinem Haus nach Süden ausgerichtet. Daher arbeiten sie auch im Winter erstaunlich effizient.
Erst dichten, dann dämmen
Für Andreas-Tschiesche haben dichte Fenster in jedem Fall Vorrang vor dem Dämmen. Im vorliegenden Fall zeigt er Peter Konrad, wie er sein Fenster mit einem handelsüblichen Kompriband aus dem Baumarkt soweit optimieren kann, dass die Dichtigkeit mit einem neuen Fenster über mehrere Jahre durchaus vergleichbar ist. Wenn Konrad die Fenster doch einmal austauscht, sollte er in jedem Fall über eine Außendämmung nachdenken, sei es mit Polystyrol oder einem mineralischen Dämmsystem. Wichtig ist, so die Energieberater, dass die Außenwände in jedem Fall Feuchtigkeit nach innen abgeben können. Daher empfehlen sie diffusionsoffenen Verputz, Silikatanstriche und auf keinen Fall Tapeten.
„Außendämmungen“, so Andreas-Tschiesche, „bringen immer etwas, es ist halt eine Kostenfrage.“ Bei dieser Frage müsse jedoch immer die Gebrauchsdauer herangezogen werden, und das sei bei einer Fassade ein Zeitraum von 35 bis zu 50 Jahren.
Sinnvoll ist es auf jeden Fall, mehrere Maßnahmen zu bündeln. Wenn Konrad also in den nächsten Jahren seine Fenster doch erneuern will, wird ein Gerüst aufgebaut, das dann auch beim Anbringen von Dämmplatten verwendet werden könnte. Die Grundfrage bei solchen Überlegungen sollte immer langfristig ausgerichtet sein: „Wie soll mein Haus in 15 Jahren sein?“ Bei der ökonomisch sinnvollen Koordination mehrerer Maßnahmen kann ein zertifizierter Energieberater einen sogenannten Fahrplan erstellen, bei dem auch die einzelnen Gewerke koordiniert werden.
Sparen zum Nulltarif
Bei vielen ihrer kostenlosen Impulsberatungen stoßen die Energieexperten auf Einsparpotenzial, für das kein einziger Handwerker gebucht werden muss. So auch im Keller von Herrn Konrad. Bei Brauchwasser- und Vorlauftemperatur der Heizung waren die Einstellungen vorbildlich, doch die Heizkurve war zu hoch eingestellt. Mit einem einzigen Handgriff konnte sie so eingestellt werden, dass Peter Konrad sich auf erhebliche Einsparungen freuen kann – ohne auch nur einen Cent zu investieren. Wer ebenfalls an einer kostenlosen Impulsberatung interessiert ist, kann sich an das Bau- und Umweltreferat der Stadt Kaufbeuren wenden oder an die eza!-Energieberatung.