Energiekonzept: Städtisches Energieteam holt in einem Workshop die Tipps der Buchloer ein

Buchloe – Aufbruchstimmung in Buchloe – zumindest beim Thema Energie- und Klimawende. Zur Auftaktveranstaltung des energiepolitischen Programms der Stadt durch Bürgermeister Robert Pöschl (CSU) versammelten sich rund 50 Buchloer in der Aula der Mittelschule, um im Rahmen eines Bürgerworkshops zu den Themenbereichen Mobilität, Kommunale Gebäude, Erneuerbare Energien sowie Sanierung und Neubau ihre Anregungen zu geben.
Endlich, so meinte Armin März, Grünen-Ortssprecher Buchloe, könnten sich die Bürger an der Neuaufstellung des städtischen Energiekonzeptes beteiligen und dafür wertvolle Impulse liefern. Zum Hintergrund: Bis dato arbeitete ein Energieteam, das sich aus Städträten und dem Jugendbeirat zusammensetzte, an einem neuen Energiekonzept für die Stadt, ohne aber über ihre Aktivitäten die Öffentlichkeit zu informieren. „Ab sofort sind Bürger und Experten fürs Mitmachen erwünscht“, erklärte nun der Stadtchef. Die Voraussetzungen für die Teilnahme am neuen Energiekonzept hätte die Stadt mit ihren Anfang des Jahres vorgelegten Berichten zur Energie- und Treibhausgasbilanz sowie dem Klimaschutzbericht geschaffen (Download auf www.buchloe.de).
Eine Ist-Analyse der Stadt zum Thema „Energie und Klima“ zeige auf, so ergänzte Robert Pöschl, wo Buchloe derzeit stehe, und in welchen Bereichen Maßnahmen ergriffen werden müssten, um sich spätestens Anfang 2025 einem externen Audit zur Zertifizierung des European Energy Awards zu stellen.
Nach der Rede des Bürgermeisters trafen die Bürger mit den Städteräten an vier Tischen zusammen. Dort wurde über das jeweilige Thema eine halbe Stunde gesprochen. Stadträtin Irmgard Ablasser (CSU) sammelte zusammen mit Stadtrat Bernd Gramlich (SPD) den Input der Bürger zum Thema Mobilität. Im Wesentlichen, so resümierte Gramlich, sei festzuhalten, dass die Buchloer ihre City „sicher mit dem Rad erreichen wollen – auch mit Lastenrädern“. Daher sollte im Innenstadtbereich so mancher PKW-Parkplatz in einen Fahrradparkplatz umgewandelt sowie mehr Fahrradparkplätze am Bahnhof installiert werden. Auch gelte es, Fahrradschutzstreifen, wie die bereits für die in der Münchener Straße geplanten, auch für die Bahnhofstraße vorzusehen. In Bezug auf die Mitarbeiter-Mobilität sagte Ablasser, dass sich die Arbeitnehmer mehr Home Office, schnelles Internet, Co-Working Space, Quartiersparkplätze und eine kostenlose Fahrradmitnahme in Bussen wünschten.
Was die kommunalen Gebäude betrifft, kamen die Stadträte Sebastian Schweighofer (CSU) und Herbert Wintersohl (UBI) zu folgendem Ergebnis: Zunächst sollte geprüft werden, inwiefern die städtischen Gebäude von Fernwärme profitieren können, zum Beispiel von Biogasanlagen. Ist Regenwasser nicht für WC-Spülungen in öffentlichen Gebäuden geeignet oder warum werden Kindergärten nur als Erdgeschoss gebaut und nicht mit Photovoltaikanlagen ausgestattet? Das waren wichtige Fragen, die für das zukünftige städtische Energiekonzept nach Meinung der Bürger eine Rolle spielen sollten.
Kompetente Bürger
Die Stadträte Thomas Reiter (FDP) und Marc Hessel (Grüne) präsentierten die Bürgerideen für den Bereich „Erneuerbare Energien“. Letzterer zeigte sich beeindruckt von der Kompetenz der Bürger auf diesem Gebiet. So überlegten die Bürger laut Hessel, ob Buchloe nicht einen zentralen Energiespeicher benötige, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt gelungen sein sollte, viel Energie einzusparen. Daran anschließend würde sich die Frage stellen, welche Strategie die Stadt eigentlich verfolge und welcher Bedarf an Energie bestünde. Beim Thema Sanierung und Gebäude konnte Stadträtin Michaela Schilling (CSU) festhalten, dass die Bürger eine Sanierung des Altbaus für zu aufwendig halten. Die Kosten würden genauso hoch sein wie bei einem Neubau, sodass es neuartiger Förderungen für Sanierungen bedürfe. Laut Stadtrat Bernhard Seitz (FWV) müsse über die Regenwasserförderung ebenso nachgedacht werden wie über ein Steingartenverbot, das Insekten und Pflanzen schützen könnte.
Bürgermeister Robert Pöschl versprach, alle Anregungen aufzunehmen und zu prüfen, inwieweit sie sich in das neue Energie- und Klimakonzept der Stadt einfügen lassen.