Das Projekt „Stolpersteine“ wird seit 2000 durch Künstler Gunter Demnig und dessen „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ europaweit durchgeführt. Demnig erinnert an verschiedene Opfergruppen der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort oder Arbeitsort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt.
Seit 2020 gibt es Stolpersteine in Kaufbeuren für lokale Opfer der NS-Zeit (der Kreisbote berichtete mehrfach). Als digitale Erweiterung der Stolpersteine wird das Stadtmuseum gemeinsam mit dem Förderprogramm „Demokratie Leben!“ im Juni 2023 die App „Kaufbeurer Stolpersteine – Ein Rundgang gegen das Vergessen“ vorstellen. Außerdem seien noch weitere Verlegungen angestrebt, berichtet Petra Weber, Leiterin des Stadtmuseums. Interessierte Angehörige oder Lehrer, die an einer Projektarbeit interessiert sind, können sich beim Stadtmuseum melden.
• 9 – 9.30 Uhr: Müllergäßchen 3: Stolperstein Johann Schaudig (1905–1943), Mitglied des kommunistischen Widerstands in Kaufbeuren, Tod im KZ-Außenlager Bad Tölz.
• ca. 9.45 – 10.05 Uhr, Kaiser-Max-Straße 38: Stolperstein Stefan Leo Lutz (1904–1988), Mitglied des kommunistischen Widerstands in Kaufbeuren, 9 Jahre Haft in München Stadelheim, Zuchthaus Kaisheim, KZ Dachau.
• ca. 10.15 – 10.35 Uhr, Baumgarten 18: Stolperstein Michael Rauch (1894–1984), Mitglied des kommunistischen Widerstands, 10,5 Jahre Haft in München-Stadelheim, Zuchthaus Kaisheim, KZ Dachau.
• ca. 10.45 – 11.05 Uhr, Forettle 7: Stolperstein Klemens Sailer (1903–1972), Mitglied des kommunistischen Widerstands in Kaufbeuren, 7 Jahre Haft in München-Stadelheim Zuchthaus Amberg, Einzug als Strafsoldat im Bewährungsbatallion
• ca. 11.15 – 11.35 Uhr, Johannes-Haag-Straße 6: Stolperstein Johann Schmid (1907–1942), Mitglied des kommunistischen Widerstands in Kaufbeuren, Tod im KZ Flossenbürg.
Stolperstein Karolina Schmid, später verheiratet Trimmel (1911–1990), Mitglied des kommunistischen Widerstands in Kaufbeuren, 1936–1939 Haft Gefängnis München Stadelheim, im KZ Lichtenburg und im KZ Moringen.